Deine Tochter als Prinzessin - aber anders!

Mädchen und Prinzessinnen, das ist sicher auch bei dir und deiner Tochter ein Thema. Aber hast du dich schon mal gefragt, was eigentlich genau deine Vorstellung einer Prinzessin ist? Wenn du dir da gar nicht so sicher bist, gibt es hier einige interessante Dinge darüber zu lesen.
Deine Tochter als Prinzessin - aber anders!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von Zuleyvic Adriana Cuicas

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Eine Prinzessin ist natürlich nicht immer gleich. Doch wenn eine Mutter sagt, sie will, dass ihre Tochter eine “Prinzessin” ist, meint sie meist Folgendes damit:

Sie wünscht sich, dass ihr Mädchen sowohl innere als auch äußere Schönheit hat. Dass sie selbstständig und talentiert ist. Und über natürlichen Optimismus sowie Zuversicht verfügt, die sie auf ihre Umgebung ausstrahlt.

Deine Tochter als wahre Prinzessin? Wichtig: die eigene Erziehung kritisch hinterfragen

Du möchtest, dass deine Tochter eine wahre Prinzessin wird? Dann solltest du zunächst deine eigene Erziehung und die daraus resultierenden Erziehungsmuster kritisch hinterfragen und dich eventuell davon befreien.

Denn oft folgen wir, ohne uns dessen überhaupt bewusst zu sein, eher ungesunden Mustern. Und solche Muster können sich auf die Erziehung unserer Töchter auswirken. Und nicht nur das: Darüber hinaus können sie sogar die emotionale Beziehung zu ihnen beeinflussen.

Du fragst dich, wie es dazu kommt? Da gibt es verschiedene Faktoren. Zum Beispiel die Auswirkungen des so genannten “negativen” Pygamalion-Effekts. Aber auch Vorurteile, eigene Erfahrungen und ähnliches spielen eine Rolle.

Denn all diese Dinge können dich dazu bringen, bestimmte Alternativen, andere oder neue Sicht- und Verhaltensweisen usw. in ihrer Bedeutung und ihren Möglichkeiten zu unterschätzen.

Dabei könnten diese oft sehr nützlich sein. Doch oft will man aus Angst, Misstrauen oder wegen einer eigenen schlechten Erfahrung nichts davon wissen. Und noch weniger will man, dass diese Dinge im Leben der eigenen Tochter eine Rolle spielen.

Anders liegt die Sache, wenn du selbst ein positives Erziehungsmuster erfahren hast. Dann solltest du dir als Erstes zu Nutzen machen, dass du aller Wahrscheinlichkeit nach über eine gewisse Flexibilität verfügst.

Auf diese Weise kannst du dich besser an verschiedene Situationen anpassen. Und vor allem die Kindheit deiner Tochter positiv gestalten.

Was wirklich zählt bei der Erziehung deiner Prinzessin

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zwar offensichtlich scheint, den du aber nicht vergessen solltest: Das was wirklich zählt, ist Zuwendung und Liebe. Und nicht das Aussehen. Mit anderen Worten, eine wahre Prinzessin großzuziehen, heißt keineswegs, deine Tochter mit Perlen, Kronen und  ähnlichem auszustatten.

Klar, das sind tolle Accessoires. Und ihr könnt sie natürlich auch hin und wieder nehmen, um Spaß zu haben oder ein schönes Foto zu machen. Doch sollten diese Dinge niemals zu viel Bedeutung bei der emotionalen Entwicklung deines kleinen Mädchens spielen.

Denn was in dieser Entwicklungsphase in der Kindheit passiert, ist für das ganze restliche Leben von Bedeutung. Und was dabei für deine Tochter wirklich wichtig sein wird, ist etwas ganz anders: Nämlich die Liebe und Zuwendung, die du ihr entgegenbringst. Und eine Erziehung, die ihr ein gesundes und starkes Selbstwertgefühl vermittelt.

So musst du deiner kleinen Prinzessin in erster Linie alle nötigen Hilfsmittel an die Hand geben, die sie braucht, um Schwierigkeiten mit einem gewissen Anmut und mit Leichtigkeit zu überwinden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt, wie bei so vielen Dingen im Leben, darin, ein gesundes Gleichgewicht zu finden.

Wie erziehe ich meine tochter zu einer wahren Prinzessin?

Was macht nun eine wahre Prinzessin aus?

Eine Prinzessin kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Und eine sehr breite Vielfalt an Vorlieben haben. Dabei lässt sich das Ganze keineswegs auf das altbekannte Bild der Disney-Prinzessinnen reduzieren. Vielmehr geht es hier um eine ganz andere Auffassung von Prinzessin. Und solch eine kann in Wirklichkeit jedes Mädchen sein.

Denn eine wahre Prinzessin ist ja eigentlich die, die (mit Hilfe gewisser Vorbildfiguren, wie z.B. der Mutter) einfach zu einem anständigen Menschen heranwächst.

Anders gesagt, wenn du willst, dass deine Tochter eine wahre Prinzessin wird, solltest du ihr bei der Entwicklung einer inneren Schönheit helfen. Und diese besteht aus der Kombination verschiedener Eigenschaften:

  • Empathie oder Einfühlvermögen
  • Standhaftigkeit
  • Güte
  • Resilienz oder psychische Widerstandskraft
  • Gewissenhaftigkeit
  • Intelligenz
  • Innerer Frieden
  • Spontanität
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Moralische Integrität
  • Fähigkeit zur Entscheidungsfindung

Eine wahre Prinzessin muss in der Lage sein, kohärent zu denken und zu handeln. Und sie muss sich selbst gut kennen. Außerdem sollte sie mit Sorgen und Schwierigkeiten gut umgehen können und eine Lösung dafür finden. Und natürlich ist auch ein emotionales Gleichgewicht wichtig.

Damit deine Tochter all dies erreicht, musst du ihr von klein auf vor allem eins vermitteln: Was wirklich zählt ist, dass sie glücklich und einzigartig ist.

Um eine Prinzessin zu haben, musst du nicht für eine teure Schule bezahlen. Oder das Kind mit unnötigem Luxus umgeben und ihm Geschenke machen, die über deine Verhältnisse gehen. Vielmehr ist es eine Frage der Einstellung.

Doch Achtung, es geht nicht darum, das Bild der Disney-Prinzessinnen zu verdammen. Im Gegenteil, das Ziel ist es, über dieses Bild hinauszugehen. Man könnte sagen, es dient quasi als Grundlage.

Eine wahre Frau ist nicht eine, die niemanden imitiert, sondern eine, die niemand imitieren kann.”

– Maria Felix-

Mädchen spielt Prinzessin

Jede Prinzessin sollte ihre Freiheit genießen dürfen

Die Psychologin Mireia Trias Folch ist der Meinung: Man sollte seine Tochter Prinzessin spielen lassen. Denn das Spiel hilft bei ihrem Reifungsprozess.

Wenn ein Mädchen Prinzessin spielt, erfindet es eine Art Märchen. Und spricht dabei über sich selbst, über seine Wünsche und Ängste. Es organisiert sie in einer Geschichte und gibt so ihrer Existenz einen Sinn.

– Folch –

Die Anthropologin Apen Ruiz findet eine Einschränkung dieses Spiels kontraproduktiv.

“Einige Studien zeigen, dass es Mütter gibt, die gegen den Wunsch der Mädchen sind, Prinzessin zu sein. Und in diesen Fällen kann die Tochter die Ablehnung der Mutter eventuell falsch verstehen. Nämlich als ‘meine Mutter will nicht, dass ich ein Mädchen bin’. Denn für sie ist das Mädchensein mit der Rolle der Prinzessin verbunden”.

Apen Ruiz fügt hinzu, dass andere Studien festgestellt haben, dass Mädchen beim Prinzessinenspiel Rollen neu erfinden. Das heißt, sie konsumieren das Produkt, aber nicht auf passive Weise.

Und die Journalistin Marta Selva glaubt, dass “man den Vormarsch der Prinzessinnen bremsen sollte. Doch nicht durch Zwang oder Verbot.”

Ihrer Meinung nach liegt das Problem nicht unbedingt darin, dass Mädchen Prinzessin spielen. Sondern vielmehr findet sie, dass das Verständnis und die Vorstellung vom dem, was eine Prinzessin tatsächlich ausmacht, zu beschränkt ist.


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