So wichtig ist Hautkontakt mit Neugeborenen!

Der Hautkontakt mit neugeborenen Babys ist außerordentlich wichtig und hat zahlreiche Vorteile für das Kind. Daraus hat sich die Känguru-Methode entwickelt, die bezweckt, frühgeborene Kinder durch den Hautkontakt zu Mutter und Vater warmzuhalten und ihnen Geborgenheit zu geben. 
So wichtig ist Hautkontakt mit Neugeborenen!
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 26. September 2022

Der Hautkontakt mit neugeborenen Babys ist außerordentlich wichtig und hat zahlreiche Vorteile für das Kind. Daraus hat sich die Känguru-Methode entwickelt, die bezweckt, frühgeborene Kinder durch den Hautkontakt zu Mutter und Vater warmzuhalten und ihnen Geborgenheit zu geben.

Damit wird die Produktion der Muttermilch stimuliert und auch die Bindung zu den Eltern gestärkt. Diese Methode hat viele Vorteile und wird nicht nur bei Frühchen, sondern ganz allgemein in den ersten Lebensmonaten eines Kindes empfohlen.

Anfang der 70er Jahre war die Sterblichkeitsrate von Säuglingen in Bogotá (Kolumbien) sehr hoch. Es wurde jedoch festgestellt, dass Babys auf der Mutterbrust deutlich größere Überlebenschancen hatten. 
Mit der Känguru-Methode verbesserte sich der Herzrhythmus, die Atmung und die Versorgung mit Sauerstoff. Da der Hautkontakt mit dem Baby zahlreiche Vorteile hat, verbreitete sich diese Methode auch schnell in verschiedenen Krankenhäusern der USA und dann auch in vielen anderen Ländern.
Man spricht oft von den Vorteilen des Hautkontaktes in den ersten Lebensstunden, insbesondere bei frühgeborenen Kindern. Doch es ist nicht zu vergessen, dass die Känguru-Methode nicht nur in den ersten Stunden, sondern in den ersten Monaten viele Vorteile hat. 
Damit wird nicht nur die Bindung zum Kind gestärkt, sondern auch seine Entwicklung gefördert. Erfahre anschließend mehr über dieses Thema.

Hautkontakt: Das beste Geschenk für dein Kind!

Die Geburt eines neuen Menschenkindes ist immer wieder ein Wunder. Wir selbst können uns zwar nicht an unsere eigene Geburt erinnern, doch viele Neurologen und Experten in Neugeborenenmedizin wissen, dass der Weg aus dem Mutterbauch auch sehr traumatisch verlaufen kann und Spuren hinterlässt.

Mutter hat Hautkontakt mit Baby
  • Der kleine Bauchbewohner fühlt sich in seiner Umgebung sicher und geborgen. Doch plötzlich verändert sich alles und es wird recht hektisch: Der Weg in die Welt ist nicht einfach: der Druck ist groß, die Nabelschnur wird abgeschnitten, es ist kalt und alles ist neu.
  • Die ersten Stunden nach der Geburt sind grundlegend für Mutter und Kind. Aus verschiedenen Gründen muss der Hautkontakt zwischen den beiden in dieser Zeit gegeben sein. Wir gehen anschließend näher darauf ein.

Die Känguru-Methode nach der Entbindung

  • Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter sicherer und weniger gestresst in der neuen Welt. Es braucht die Wärme und Liebe seiner Mutter.
  • Zu den wichtigsten Vorteilen des Hautkontaktes gehören die bessere Versorgung mit Sauerstoff und die Regulierung der Körpertemperatur des Babys. 
  • Nicht zu vergessen ist, dass damit die Trennung des Kindes von seiner Mutter abgeschwächt wird. Dieser Augenblick produziert Stress im Gehirn des Neugeborenen. Doch durch die Wärme und Geborgenheit auf der Mutterbrust kann dieser gelindert werden.
  • Außerdem kommen Säuglinge mit der instinktiven Fähigkeit auf die Welt, die Mutterbrust zu finden, um ihren Hunger zu stillen. Der Hautkontakt fördert diesen natürlichen Instinkt und sollte deshalb gleich nach der Geburt erfolgen. 
  • Auch wenn die Entbindung per Kaiserschnitt erfolgt, ist es wichtig, die Känguru-Methode einzusetzen. Das wird in der Praxis nicht immer so gehandhabt, denn meist kommt das Neugeborene danach im Spital in eine Wiege und die Mutter in die Aufwachstation. Hier sind auf jeden Fall Verbesserungen notwendig!
Hautkontakt mit Baby

Hautkontakt in den ersten Lebensmonaten: auch mit dem Vater!

Die Wärme und der Geruch der Haut, die Nähe zum Herz ist das Beste für das neugeborene Kind. Auch der Vater sollte die ersten Monate nutzen, um eine ganz besondere Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Denn es geht nicht nur um Mutterbrust und Ernährung.

  • Damit sich das Baby gut entwickeln kann, braucht es die Nähe seiner Eltern, Zärtlichkeiten und Sicherheit. In einer liebevollen Umgebung wird die neuronale und emotionale Entwicklung begünstigt.
  • Warum also dem Baby die schönste und friedlichste Zeit vorenthalten? Durch Hautkontakt kann es Stress abbauen und Sicherheit gewinnen. Die Bindung zu den Eltern wird besonders stark sein, wenn das Baby in den ersten Monaten oft Hautkontakt zu Mutter und Vater hat.
Familie im Krankenhaus

Damit verbessern sich die kognitiven Fähgikeiten des Kindes und seine emotionale Reife. Es lohnt sich also, dass beide Elternteile diese Zeit nutzen, um ihr Baby zu verwöhnen und zu stimulieren. Auch größere Geschwister können damit eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Brüderchen oder Schwesterchen aufbauen!

Wie setzt man die Känguru-Methode am besten in die Praxis um?

  • Das ist ganz einfach: Vater, Mutter oder Geschwister legen das kleine Kind einfach auf ihre nackte Brust. Das Baby hat dabei eine Windel an und nach Wunsch auch ein Käppchen. 
  • Es liegt der Länge nach auf der Brust und wird mit einer Decke zugedeckt.
  • Der Säugling kann diese Zeit genießen und sich entspannen. Und natürlich ist der Hautkontakt auch für die Eltern oder Geschwister wunderbar. Man kann dabei seine Atmung hören und sich auch selbst entspannen.
  • Es lohnt sich, die Känguru-Methode 4 bis 5 Stunden in der Woche zu genießen.

Zweifle nicht daran, dich an dieser tollen Erfahrung so lange wie möglich zu erfreuen und deinem Kind zu ermöglichen, in den Genuss aller Vorteile zu kommen.


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