Mütter die zu Hause bleiben arbeiten auch!

Mütter die zu Hause bleiben machen sich immer mehr Sorgen, dass man sie für diese Entscheidung verurteilt. Doch wir wollen eines klar stellen: Frauen, die sich mit Leib und Seele um das Wohl ihrer Kinder kümmern arbeiten ebenfalls.
Mütter die zu Hause bleiben arbeiten auch!
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Am 8. März feiern wir weltweit den Internationalen Frauentag. Ursprünglich wurde dieser Tag als Internationaler Tag für arbeitende Frauen populär. Doch während wir die Erfolge von Frauen in Unternehmen und dergleichen feiern müssen wir aufpassen. Wir müssen aufpassen, dass wir dabei nicht die Mütter die zu Hause bleiben und für ihre Kinder sorgen, ausschließen.

Dieser Tag hat eine traurige Hintergrundgeschichte. Am 8. März 1911 ist eine große Gruppe von Frauen bei einem Feuer in einer Textilfabrik ums Leben gekommen. Sie kämpften dort für Gleichberechtigung oder genauer gesagt für die Anerkennung ihrer Rechte. 

Ihr Ziel war es, die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten dort zu verbessern und zwar unabhängig vom Geschlecht. Heute erinnern wir uns an diesen Tag als Symbol für die Geschichte des Feminismus. 

Aber ist es richtig zu sagen, dass Mütter die zu Hause bleiben und sich voll und ganz um den Nachwuchs kümmern, am Internationalen Frauentag deshalb nicht gefeiert werden sollten?

Natürlich nicht! Mütter die zu Hause bleiben, verdienen dieselbe Anerkennung wie die, die eine berufliche Karriere verfolgen. Sich um ein Zuhause und eine Familie zu kümmern ist ebenso eine schwierige Aufgabe. Und im Gegensatz zu formeller Arbeit ist es außerdem unbezahlt und ohne feste Arbeitszeit. 

Frauen die zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern bepreisen ihre Arbeit nicht. Sie bekommen keine Boni oder bezahlten Urlaub. Ja, für viele Menschen gelten sie nicht einmal als Arbeitende.

Doch ohne sie wären wir heute nicht dort wo wir sind. Viele von ihnen sind unsere eigenen Mütter, unsere Schwestern, Großmütter, Tanten und Freundinnen. Und alle verdienen den gleichen Respekt!

Dass sie zu Hause bleiben, sagt gar nichts aus, denn es ist nicht so, dass sie dauerhaft im Urlaub sind. Das ist etwas, dass die Gesellschaft endlich anerkennen muss: Mütter die zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern, arbeiten ebenfalls!

Auch Mütter die zu Hause bleiben arbeiten!

Die Tage vergehen und es gibt ständig etwas zu tun. Und niemals gibt es dafür materielle Belohnungen. Was es gibt ist Liebe. Die Mutter verbringt Stunden damit Spielzeug einzusammeln und Möbel sauber zu machen. Ein anderes Mal wiederum ist sie eine Multifunktionsmaschine.

Sie hört niemals auf zu arbeiten – nicht für eine Sekunde. Immer muss Essen zubereitet werden, Klamotten gewaschen oder aufgeräumt werden. Und immer ist sie in Bereitschaft.

Es können Tage oder Wochen vergehen in denen keine Gespräche mit anderen Erwachsenen stattfinden. Nur mit dem Partner. Eine Vollzeit-Mama zu sein kann so viel härter sein, als es scheint. Wenn es nach einem einfachen Leben aussieht, dann muss man sich nur die tägliche Routine vorstellen.

Natürlich ist es keine Frage des Wettbewerbs. Es geht nicht darum, wer am schlimmsten übermüdet ist, wer die tiefsten Augenringe hat oder wer die meisten Opfer bringt.

Viele Mütter arbeiten doppelt so viel wie andere: sie arbeiten zu Hause und auswärts. Also warum schließen wir nicht alle mit ein? Auf unsere eigene Art und Weise sind wir doch alle arbeitende Frauen!

Mütter die zu Hause bleiben

Die Frage ist nicht wer mich lässt; sondern wer mich aufhält. 

-Ayn Rand-

In jedem Fall gibt es noch eine andere traurige Realität hinter der Diskussion um arbeitende Mütter. Wenn du einmal Mutter bist, kann es viel schwieriger sein einen Job zu finden.

Die Menschen werden dein Leben beurteilen ohne es gelebt zu haben. Es genügt schon, die Berichte von Frauen zu hören, die sich eine Auszeit für die Kinder genommen haben, um zu wissen, dass der Wiedereinsteig schwer ist.

Und wenn eine Mutter dann keine Arbeit findet, die sie aber braucht, dann verurteilt die Gesellschaft sie. Mütter werden also von beiden Seiten beschossen. Alles nur weil sie eine Mutter ist und noch dazu eine, die sich für einen etwas anderen Weg entschieden hat.

Wir sind alle arbeitende Mütter

Mütter die zu Hause bleiben

Frauen die sich um Kinder kümmern, sind arbeitende Mütter. Egal ob sie dafür bezahlt werden oder nicht. 

Welchen Weg auch immer sie wählen, alle Mütter verdienen Respekt. Jede Art von Arbeit bringt Würde. Wir müssen den Wert in jeder Art von Tätigkeit erkennen.

Sich um andere zu kümmern war noch nie einfach und ist sicherlich auch nicht einfacher geworden. Die Verantwortung ein Kind groß zu ziehen wiegt schwer. Dieser Aufgabe ist nicht jeder gewachsen. Dazu bedarf es eines großen Herzens und enormer Geduld.

Pflege ist mehr als ein Wort. Wir beachten oft nicht, dass es Menschen gibt, die das wirklich tun wollen. Auch wenn es oft übersehen wird, aber die Entscheidung sich um einen anderen Menschen zu kümmern, ist eine Entscheidung aus Liebe.

Zuneigung, Selbstlosigkeit, Hingabe und Mühe. Müdigkeit und Erschöpfung. Und vor allem das Opfer zu bringen, dass die Kinder immer an erster Stelle stehen.

Was die Menschen nicht erkennen, ist, wie wichtig das Muttersein für das Kind und auch die Mutter selbst ist. Und darüber hinaus welchen Beitrag eine Mutter zur Gesellschaft leistet. 

Ein Kind, das mit der vollen Aufmerksamkeit eines Elternteils aufwächst – dem wird es emotional an nichts fehlen. Und das ist etwas, von dem wir alle profitieren.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.