Wie die Muttermilch produziert wird
Die Geburt eines Kindes ist ein Wunder der menschlichen Natur. Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt sind Wunder an sich. Aber es gibt noch ein weiteres Wunder, das sich im Körper einer Frau abspielt, nachdem das Kind geboren wurde: Es wird Muttermilch produziert.
Brüste sind Drüsen im weiblichen Körper, die hauptsächlich aus Fettgewebe bestehen. In diesem Gewebe wird all die Muttermilch produziert, die ein Baby braucht.
Wie Muttermilch produziert wird
Diese Nahrungsquelle kommt aus bestimmten Zellen namens Alveolen. Die Milch fließt durch Kanäle, die sogenannten Milchgänge, zur Brust und wird dort gespeichert.
Genauer gesagt, wird die Milch direkt hinter der Aureole – dem dunkel pigmentierten Bereich um die Brustwarze – gelagert.
Das Stillen an sich hat nichts mit der Größe der Brüste oder der Größe der Brustwarzen zu tun.
Die Größe hat meist mit erblichen Faktoren zu tun. Sie bestimmen die Anzahl der Fettdrüsen in der Brust.
Außerdem vergrößert sich die Brust der Frau in der Schwangerschaft und noch mehr in der Stillzeit.
Was passiert in den Brüsten einer Frau?
Die wesentlichen Vorgänge in den Brüsten einer Frau sind mit bloßem Auge nicht sichtbar.
Die Plazentaentwicklung löst die Freisetzung verschiedener Hormone, wie Progesteron und Östrogen, aus.
Der Zweck dieser Hormone ist es, das gesamte biologische System der Mutter zu beeinflussen. Dies wiederum ermöglicht die Milchproduktion.
Zwischen dem Drüsengewebe und einer Menge von Fettzellen in der Brust befindet sich ein Netz von Kanälen. Diese Milchgänge nehmen durch die Hormone, die in der Schwangerschaft freigesetzt werden sowohl in der Anzahl als auch in der Größe zu.
In diesem Netzwerk können die Kanäle in kleinere Kanäle unterteilt werden. Am Ende der kleineren Kanäle befinden sich die Alveolen, die mit Trauben vergleichbar sind.
Diese Alveolen ziehen zur Produktion der Milch alles aus dem Blut der Mutter. Das Blut der Mutter liefert Zucker, Fette und Proteine.
Ist die Muttermilch produziert, drückt ein Netz von winzigen Muskeln dieses Naturprodukt in Richtung der kleineren Kanäle.
Dieselben winzigen Muskeln sind es, die dafür sorgen, dass die Drüsen so zusammengedrückt werden, dass sie die Muttermilch absondern.
Dieses komplexe Kanalsystem leitet die Muttermilch zu einem größeren Kanal, in dem sie gespeichert wird.
Wann wird die Muttermilch produziert?
Experten bestätigen, dass das oben beschriebene Kanalnetz sich im dritten Trimester der Schwangerschaft entwickelt. So ist es möglich, das Baby auch bei Frühgeburten stillen zu können.
Zwei bis vier Tage nach der Geburt steigt die Muttermilchproduktion deutlich an.
Während sich der Körper der Frau auf die Milchproduktion vorbereitet, wird eine größere Menge Blut ins Innere der Alveolen geleitet. Dies ist der Grund, aus dem die Brüste der Frau fester und größer werden.
“Gebären Mütter zum zweiten Mal, beginnen sie früher mit der Milchproduktion, als bei ihrem ersten Kind.”
Die Schwellung der Blutgefäße in den Brüsten, zusammen mit der reichlichen Milchzufuhr, verursachen bei neuen Müttern Schmerzen und Druck.
Häufiges Stillen in den ersten Lebenstagen des Neugeborenen hilft dabei, diese Symptome zu lindern.
Kolostrum
In der ersten Phase der Milchproduktion geben die Brüste einer Frau Kolostrum ab. Diese gelbliche, pastöse Substanz hat einen sehr niedrigen Fettgehalt und ist sehr proteinreich. Dies ist die Nahrung des Babys für die ersten Tage nach der Geburt.
Das Kolostrum hilft dem Neugeborenen, seinen ersten Stuhl zu bewältigen und Gelbsucht zu verhindern. Darüber hinaus ist das Kolostrum ein wahres Kraftpaket aus Immunzellen und Antikörpern, die das Baby vor Krankheiten schützen.
Manche Frauen sondern schon in den letzten Wochen der Schwangerschaft Kolostrum ab. Einige Frauen produzieren das Kolostrum sogar schon im zweiten Trimester.
Kolostrum, das auch als Erstmilch bekannt ist, entsteht wenn die Alveolen beginnen, es zu lösen und zu transportieren. Das Ergebnis ist eine sehr gut verdauliche Flüssigkeit, die über die Milchkanäle zu den Brustwarzen gelangt.
Wenn ein Baby an der Brustwarze saugt, stimuliert dies die Hirnanhangsdrüse der Mutter. Dadurch setzt die Drüse Oxytocin und Prolaktin frei. Oxytocin ist dafür verantwortlich, dass sich die Brüste zusammenziehen.
Wenn eine Frau stillt, drückt das saugende Babys auf die Brustwarze und den Warzenhof.
Diese Kompression erzeugt einen Absonderungssreflex in der Brust der Mutter und setzt dadurch die Milch frei. Durch diesen Mechanismus gelangt die Milch in den Mund des Babys.
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