Ist eine kieferorthopädische Behandlung während der Schwangerschaft sicher?

Werdende Mütter fragen sich oft, welche zahnärztlichen Behandlungen während der Schwangerschaft möglich sind. Wir sagen dir, was du über Kieferorthopädie in der Schwangerschaft wissen solltest.

Geschrieben und geprüft von der Zahnärztin Vanesa Evangelina Buffa.

Letzte Aktualisierung: 12. März 2024

Der Trend zu einem schönen und geraden Lächeln hat dazu geführt, dass immer mehr Erwachsene eine Zahnspange im Mund tragen, um ihren Biss zu verbessern. Dabei stellt sich die Frage, ob eine kieferorthopädische Behandlung während der Schwangerschaft möglich ist.

In dieser Zeit verändert sich der Körper einer Frau sehr stark, und diese Veränderungen können sich auch auf die Mundgesundheit auswirken. Es ist normal, dass schwangere Frauen ein erhöhtes Risiko für Karies und Zahnfleischprobleme haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass zahnärztliche Behandlungen nicht durchgeführt werden können, um Bissfehler zu korrigieren.

Kieferorthopädie während der Schwangerschaft

Die Sociedad Española de Ortodoncia (SEDO) weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass es keine Kontraindikationen für die Verwendung von Zahnspangen bei Schwangeren gibt. Es ist jedoch wichtig, dass die Frau dem Kieferorthopäden/der Kieferorthopädin mitteilt, dass sie ein Kind erwartet, schwanger sein könnte oder sich ein Kind wünscht.

Auf diese Weise kann der Zahnarzt/die Zahnärztin die notwendigen Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit der werdenden Mutter und des Fötus zu gewährleisten. Ein im International Journal of Medical Dentistry veröffentlichter Artikel unterstreicht, dass es bei guter Kommunikation zwischen Zahnarzt/Zahnärztin und Patientin möglich ist, bei einer gesunden Schwangeren eine angemessene kieferorthopädische Behandlung durchzuführen.

Aufgrund der schwangerschaftsbedingten Veränderungen gibt es jedoch einige Besonderheiten, die der Kieferorthopäde oder die Kieferorthopädin bei der Behandlung einer schwangeren Patientin berücksichtigen muss. Darüber informieren wir im Folgenden.

Zahnärztliches Röntgen während der Schwangerschaft

Bei kieferorthopädischen Behandlungen sind Röntgenaufnahmen von innen und außen notwendig, um den Mundraum zu untersuchen und die Behandlung zu planen. Obwohl die Strahlenbelastung gering ist und es Hinweise darauf gibt, dass diese Verfahren keine Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben, sollten sie während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Schwangerschaftsdrittel, nur eingeschränkt eingesetzt werden.

Wenn du schwanger bist und noch keine kieferorthopädische Behandlung begonnen hast, solltest du die Anpassung deines Lächelns auf die Zeit nach der Geburt verschieben. Wenn du deine Zahnspange bereits während der Schwangerschaft trägst, brauchst du die Behandlung nicht zu unterbrechen und kannst sie ganz normal fortsetzen.

Sollten im Rahmen der Behandlung Röntgenaufnahmen erforderlich sein, solltest du den Kieferorthopäden oder die Kieferorthopädin auf jeden Fall an deinen Zustand erinnern. Der Kieferorthopäde oder die Kieferorthopädin wird dich mit Bleikitteln und minimaler Strahlung ausreichend schützen.

Die Zeit der Schwangerschaft

In den ersten Wochen der Schwangerschaft leiden Frauen häufig unter Übelkeit und Erbrechen. Wenn bei kieferorthopädischen Behandlungen der Mund offen gehalten werden muss, die Drähte reiben und die Apparaturen drücken, können sich die Beschwerden verstärken.

Das zweite Drittel der Schwangerschaft ist der günstigste Zeitpunkt, um notwendige zahnärztliche Behandlungen durchzuführen. Eingriffe, die nicht bis nach der Geburt warten können, wie z.B. kieferorthopädische Exodontie (Zahnextraktion), können jetzt geplant werden.

Ein Artikel im International Journal of Applied Dental Sciences empfiehlt, den kieferorthopädischen Behandlungsplan mit dem Gynäkologen oder der Gynäkologin der Frau abzustimmen. Auf diese Weise können Richtlinien aufgestellt werden, die der Mundgesundheit, dem Wohlbefinden der Mutter und den perinatalen Ergebnissen zugutekommen.

In der Spätschwangerschaft können die zunehmende Größe des Uterus und die Unannehmlichkeiten der letzten Wochen vor der Geburt die kieferorthopädischen Kontrolluntersuchungen erschweren. Kurze Termine und die Vermeidung der Rückenlage sind zu bevorzugen.

Mundgesundheit und Kieferorthopädie während der Schwangerschaft

Die Mundgesundheit kann durch die Veränderungen während der Schwangerschaft beeinträchtigt werden:

• Hormonschwankungen und verstärkte Durchfeuchtung des Mundgewebes
• Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer guten Mundhygiene
• Reflux und Übelkeit
• Ernährungsumstellung und eine Vorliebe für süße Speisen.

Einige Studien berichten von einer erhöhten Anfälligkeit schwangerer Frauen für Zahnbetterkrankungen wie Gingivitis und Parodontitis. Auch das Risiko, an Karies zu erkranken, ist bei ihnen häufig erhöht. Um diese Erkrankungen zu vermeiden, ist es wichtig, die bakterielle Plaque durch eine gute Mundhygiene zu bekämpfen.

Das Vorhandensein von Zahnspangen im Mund ist ein Faktor, der die Anfälligkeit schwangerer Frauen für diese Komplikationen der Mundgesundheit erhöhen kann. Drähte und Brackets neigen dazu, Bakterien zu beherbergen, die das Risiko von Karies und Zahnfleischentzündungen erhöhen.

Beschwerden, die Zahnspangen verursachen

In den ersten Tagen des Tragens einer Zahnspange kommt es häufig zu Beschwerden oder sogar Schmerzen im Mund durch den Druck, den die Brackets auf die Zähne ausüben. Die Reibung der Drähte an den Schleimhäuten kann zu Verletzungen führen, die ebenfalls Beschwerden verursachen.

Die durch die Zahnspange verursachten Schmerzen und Beschwerden können dazu führen, dass eine Person aufgrund des Unbehagens nicht mehr isst. Diese Situation ist für eine schwangere Frau problematisch, da die Nahrungsaufnahme für die normale Entwicklung des sich entwickelnden Babys von grundlegender Bedeutung ist.

Die Fachkraft sollte diese Situationen bei der kieferorthopädischen Behandlung der Schwangeren berücksichtigen und so gering wie möglich halten. In diesen Fällen darf die Verwendung der Apparatur die korrekte Ernährung der werdenden Mutter nicht beeinträchtigen.

Sollte die kieferorthopädische Behandlung während der Schwangerschaft unterbrochen werden?

Wenn die Schwangerschaft während der kieferorthopädischen Behandlung eintritt, gibt es keinen Grund zur Sorge. Du kannst mit der Zahnregulierung fortfahren, solltest aber, wie bereits erwähnt, einige Besonderheiten beachten.

Wenn du jedoch schwanger bist und deine Behandlung mit einer Zahnspange beginnen möchtest, ist es ratsam, mit der Kieferorthopädie zu warten, bis das Baby geboren ist. Die Notwendigkeit von Röntgenaufnahmen, die Gewöhnungszeit an die Zahnspange und die Veränderungen im Mundgewebe erschweren den Beginn der Behandlung.

Welche Zahnspange ist während der Schwangerschaft die richtige?

Die Art der Zahnspange hängt von vielen Faktoren ab und ist eine Entscheidung, die du gemeinsam mit deinem Kieferorthopäden oder deiner Kieferorthopädin triffst. Wenn du zu Beginn deiner kieferorthopädischen Behandlung ein Baby erwartest, ist es wichtig, dass du deinen Kieferorthopäden oder deine Kieferorthopädin darüber informierst. So kann er/sie dir eine Spange vorschlagen, die deinen Bedürfnissen und Erwartungen entspricht.

Da Brackets und Drähte im Mund die Mundschleimhaut schädigen und bakteriellen Zahnbelag festhalten können, können die Fachleute eine Behandlung mit unsichtbaren Alignern wie Invisalign® vorschlagen. Dabei handelt es sich um herausnehmbare Spangen, die nach und nach ausgetauscht werden und die Zähne durch Druck in die richtige Position bringen.

Bei dieser Art von Apparatur ist die Hygiene einfacher, da die Aligner nur herausgenommen und regelmäßig gereinigt werden müssen. Da es keine Drähte oder Spitzen gibt, werden auch unangenehme Verletzungen der Schleimhaut vermieden.

Mundgesundheit während der Schwangerschaft

Eine kieferorthopädische Behandlung während der Schwangerschaft ist unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen möglich. Wenn du jedoch schwanger bist und deine Zähne noch nicht gerichtet hast, solltest du damit warten, bis dein Baby auf der Welt ist.

Der beste Weg zu einem strahlenden Lächeln, zur Vermeidung von Komplikationen und zur Pflege deines Babys ist ein gesunder Mund. Mit der richtigen Mundhygiene, der richtigen Ernährung und regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen kannst du deine Schwangerschaft ohne Zahnprobleme genießen.