Wenn sich das Baby ins Becken senkt
In den letzten Wochen der Schwangerschaft bereitet sich der Körper der werdenden Mutter auf die Geburt des Kindes vor. Wenn sich das Baby ins Becken senkt, ist dies ein Hinweis darauf, dass dieser Prozess positiv verläuft.
Obwohl es für die Schwangere manchmal ein eher unangenehmes Gefühl ist, wenn sich das Baby ins Becken senkt, ist dies absolut notwendig, um die vaginale Geburt vorzubereiten. Aber wann passiert das? In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du darüber wissen musst.
Was bedeutet es, wenn sich das Baby ins Becken senkt?
Zunächst müssen wir klarstellen, dass wir, wenn wir über die Senkung des Babys in das Becken der Mutter sprechen, den Vorgang beschreiben, bei dem sich das Baby mit dem Kopf nach unten umdreht und in den Geburtskanal im mütterlichen Becken eintritt.
In den meisten Fällen ist der Körperteil des Babys, der sich in das Becken absenkt, der Kopf des Babys, da die Schädellage ideal für die vaginale Geburt ist. Es kann jedoch auch vorkommen, dass das Baby in Steißlage liegt, das heißt, dass sich der Po des Babys im Becken befindet.
Wenn sich das Baby in Schädellage oder Kopflage befindet, liegt es in der Regel mit dem Gesicht zur Wirbelsäule der Mutter, sodass der breiteste Teil des Babykopfes die obere Verengung des Beckens überragt.
Wann findet dieser Vorgang statt?
In den letzten Wochen der Schwangerschaft senkt sich dein Baby in den Geburtskanal ab, denn in diesem Stadium helfen die Form der Gebärmutter und das Gewicht, das das Baby zugenommen hat, dem Baby, sich im Becken der Mutter einzurichten.
Obwohl es keinen genauen Zeitpunkt dafür gibt, ist es üblich, dass Babys nach 33 Wochen in den Geburtskanal wandern. Bei vielen Schwangerschaften kann dies jedoch auch erst einige Tage vor oder während der Wehen geschehen.
Was spürst du, wenn sich dein Baby ins Becken senkt?
Wie bei allen Schwangerschaften sind die Symptome, die Mütter erleben, sehr individuell: Manche bemerken nichts Besonderes, während andere einen erhöhten Druck im Beckenbereich spüren. Im Allgemeinen wird das Absenken des Babys in den Geburtskanal unter anderem von folgenden Empfindungen begleitet:
- Der Bauch fühlt sich tiefer an und kann sich nach vorne neigen.
- Die werdende Mutter hat das Gefühl, dass sie besser atmen kann und sich nach dem Essen nicht mehr so schwer fühlt, da der Druck der Gebärmutter auf das Zwerchfell abnimmt.
- Es kann zu Beschwerden im Beckenbereich kommen, wie z. B. Krämpfe oder Stechen in diesem Bereich.
- Beim Gehen verspürst du möglicherweise Unbehagen oder leichte Schmerzen und hast Probleme mit dem Gleichgewicht.
- Das Gefühl des häufigen Harndrangs nimmt noch zu, weil das Baby mehr Druck auf die Blase ausübt.
Warum hat sich mein Baby noch nicht abgesenkt?
Es gibt Faktoren, die das Absenken des Babys verzögern können, darunter die folgenden:
- Frühere Schwangerschaften: Die Bauchmuskeln und das Gewebe sind schlaffer als bei Erstgebärenden. Infolgedessen kann sich das Baby besser bewegen und das Absenken verzögert sich.
- Große Babys: Wenn das Baby für sein Schwangerschaftsalter sehr groß ist, kann es notwendig sein, die Gebärmutterkontraktionen einzuleiten, um das Absenken des Babys durch den Geburtskanal zu fördern.
- Enges Becken: Wenn ein Missverhältnis zwischen der Größe des Fötus und des Beckens der Mutter besteht, ist das Absenken wahrscheinlich schwierig. In diesen Fällen raten Fachleute zur Entbindung per Kaiserschnitt.
- Die Aktivität der Mutter: Ein weiterer Faktor, der in den Prozess eingreift, ist die Haltung, die die Mutter in der Regel zwischen dem achten und neunten Monat einnimmt. Wenn sie häufig sitzt oder liegt, stützt sich das Baby mit dem Rücken auf dem Becken ab und kann sich nicht in einer Position einnisten, die diesen Prozess begünstigt. Aus diesem Grund sollte sich die werdende Mutter in den letzten Wochen der Schwangerschaft bewegen und herumlaufen.
Wie kann ich meinem Baby helfen, sich ins Becken abzusenken?
Wenn das Baby nach 37 Wochen noch nicht im Becken ist, solltest du dich bewegen, um diesen Prozess zu fördern. Am besten gehst du täglich mindestens eine halbe Stunde moderat spazieren, schwimmst, machst Schwangerschaftsyoga oder Pilates.
Auch dein/e Arzt/Ärztin oder die Hebamme kann dir spezielle Übungen für diesen Zweck empfehlen. Ergänzend sind Massagen im Bauchbereich hilfreich. An dieser Stelle möchten wir klarstellen, dass dieses Absenken ein physiologischer Prozess ist. Allerdings findet er in vielen Fällen auch dann nicht statt, wenn du derartige Übungen durchführst.
Wenn sich das Baby nach Einsetzen der Wehen nicht absenkt, ist ein Kaiserschnitt erforderlich. Wenn sich das Baby jedoch in Kopflage befindet und die Wehen normal verlaufen, ist es unwahrscheinlich, dass sich das Baby nicht rechtzeitig absenkt.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Cunningham, F. et al (2015) CAPÍTULO 22: Trabajo de parto normal. Williams. Obstetricia, 24e McGraw Hill. Recuperado de: https://accessmedicina.mhmedical.com/content.aspx?bookid=1525§ionid=100455028
- Mayo Clinic (2020). Presentación fetal antes del nacimiento. Recuperado de: https://www.mayoclinic.org/es-es/healthy-lifestyle/pregnancy-week-by-week/multimedia/fetal-positions/sls-20076615
- Piñango, P. et al. (2006). Desproporción fetopélvica: diagnóstico ecosonográfico. Revista de Obstetricia y Ginecología de Venezuela. Vol.66 Nº1. Caracas mar. 2006. Recuperado de: http://ve.scielo.org/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0048-77322006000100003