Die Entwicklung der Affektivität bei Kindern

In unserem heutigen Artikel werden wir über die Bedeutung der Entwicklung von Affektivität sprechen. Diese Fähigkeit ist nötig, um die eigenen Gefühle auszudrücken. Wir werden uns auch die verschiedenen Entwicklungsbereiche ansehen, die für das Wachstum eines Menschen ins Spiel kommen, und die sich gegenseitig beeinflussen und kontinuierlich miteinander interagieren.
Die Entwicklung der Affektivität bei Kindern
María Matilde

Geschrieben und geprüft von der Erziehungswissenschaftlerin María Matilde.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Die Entwicklung der Affektivität beinhaltet einen sehr komplexen Prozess, indem wir schrittweise die Fähigkeit erwerben, unsere Emotionen zu erfahren und zu äußern.

Damit der Prozess stattfinden kann, müssen Kinder mit anderen in Kontakt stehen. Mit anderen Worten, ihre soziale und ihre affektive Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden und verflochten.

Die Affektivität entwickelt sich im Laufe des Lebens eines Menschen. Wir können jedoch sagen, dass sowohl die Kindheit als auch die Jugend entscheidende Phasen sind, wenn es darum geht, zu lernen, die eigenen Emotionen und Gefühle zu erkennen und damit umzugehen.

Die Affektivität entwickelt sich im Laufe des Lebens eines Menschen. Wir können jedoch sagen, dass sowohl die Kindheit als auch die Jugend entscheidende Phasen sind, wenn es darum geht, zu lernen, die eigenen Emotionen und Gefühle zu erkennen und damit umzugehen.

Die Entwicklung der Affektivität

Wir können die Entwicklung der Affektivität als den Weg betrachten, auf dem Menschen Gefühle herstellen. Gleichzeitig ist es eine Art und Weise, um diese Gefühle zu erfahren und zu verstehen.

Affektivität umfasst Gefühle und Emotionen. Sie bezieht sich auf die verschiedenen und vielfältigen emotionalen Zustände – sowohl angenehme als auch unangenehme -, die wir im Laufe unseres Lebens durchlaufen.

Die Entwicklung der Affektivität beinhaltet die Fähigkeit, emotionale Zustände durch äußere Verhaltensweisen zu erfahren und zu äußern. Diese Verhaltensweisen ermöglichen es den Menschen, Teil der sozialen Sphäre zu sein. Gleichzeitig ermöglichen sie ihnen, ihre grundlegenden physiologischen, kognitiven, sozialen und affektiven Bedürfnisse zu befriedigen.

Wichtige Phasen in der Entwicklung der Affektivität

Kindheit

Die Kindheit ist eine grundlegende Säule in der Entwicklung von Affektivität. Das Bedürfnis, sich geliebt, umsorgt und geschätzt zu fühlen besteht bereits bei der Geburt. Tatsächlich hängt die Entwicklung der affektiven Persönlichkeit von diesen Faktoren ab. Sie hängt auch von der richtigen Entwicklung in anderen Bereichen ab, einschließlich der psychosozialen, kognitiven und motorischen Entwicklung.

Ein wichtiger Faktor im zukünftigen Gefühlsleben des Menschen, ist die Art der Bindungen, die er bereits in der frühen Kindheit entwickelt. Die von John Bowlby (1986) entwickelte Idee der Bindung wird durch eine Reihe von Gefühlen definiert. Diese Gefühle stehen mit den Menschen im Zusammenhang, mit dem die betroffene Person zusammenlebt und interagiert. Es sind Gefühle, die den Einzelnen beeinflussen, Sicherheit, Wohlbefinden und Vergnügen ermöglichen und durch Nähe und Kontakt ausgelöst werden.

Die Bindung ist eine affektive Verbundenheit, die sich im Laufe des ersten Lebensjahres bildet. Sie ist das Ergebnis des Bedürfnisses nach Liebe und Zärtlichkeit und der Befriedigung dieses Bedürfnisses von Kindern. Die Bindung, die Kinder an ihre Eltern und Geschwister haben, wird ein Leben lang anhalten. Darüber hinaus dient sie als Modell für die Beziehung zu anderen Kindern und Erwachsenen.

Daher ist eine affektive Bindung, die ruhig und stabil ist, für Kinder von grundlegender Bedeutung. Nur dann können Kinder auch ein positives mentales Modell und ein sicheres und sozial angepasstes Verhalten entwickeln. Dies wirkt sich dann auf ihre psychomotorische Entwicklung in den ersten Lebensjahren und später auf ihre gegenständliche Entwicklung aus.

Jugend

Das Jugendalter stellt ein weiteres sehr wichtiges Stadium der affektiven Entwicklung und der Persönlichkeitsbildung dar. Soziale Interaktionen und der Austausch erweitern sich ungemein. Gleichzeitig verlieren die Familie, sowie wichtige Personen aus der Kindheit, an als Bezugspersonen an Bedeutung.

Während die Jugendlichen unabhängiger von ihren Familien werden, werden Freunde wichtiger. Jugendliche knüpfen engere Beziehungen zu Gleichaltrigen und erleben in dieser Phase oft ihre ersten romantischen Beziehungen.

Die Entwicklung der Affektivität im Jugendalter hat mit verschiedenen Bedürfnissen zu tun. Jugendliche brauchen Intimität, um die Veränderungen in ihrem Körper auf psychologische und biologische Weise zu verinnerlichen und anzupassen.

Jugendliche haben jedoch auch ein Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit von ihren Familien. Dies ist wichtig, um ihre Autonomie voranzutreiben, die für den Übergang ins Erwachsenenleben unerlässlich ist. Darüber hinaus haben Jugendliche das Bedürfnis, ihre eigene Persönlichkeit und Identität aufzubauen.

Diese Persönlichkeit und Identität wird das Produkt ihrer Vorlieben, Entscheidungen (sozial, sexuell, beruflich usw.) und ihrer Sichtweise auf ihre Zukunft sein.

Theorien, die die Entwicklung der Affektivität erklären

Es gibt verschiedene Theorien, die die Entwicklung der Affektivität erklären. Ein Beispiel dafür sind Erik Eriksons 8 Stadien der psychosozialen Entwicklung. Dieser deutsch-amerikanische Entwicklungspsychologe und Psychoanalytiker betrachtete die affektive Entwicklung als konstant. Laut Erikson dauert sie ein Leben lang an und besteht aus 8 Phasen.

In jeder dieser Entwicklungsstadien muss der Einzelne eine bestimmte Aufgabe ausführen, um eine Reihe von Fähigkeiten zu erwerben. Dies geschieht, weil ein psychosozialer „Konflikt“ auftritt, den der Einzelne überwinden muss, um die Entwicklung seiner affektiven Fähigkeiten voranzutreiben.

Jeder von Eriksons sogenannten „Konflikten“ wird durch ein Paar gegensätzlicher Begriffe dargestellt. Diese beziehen sich auf die positive oder negative Lösung des Konflikts. Zum Beispiel Autonomie vs. Scham und Zweifel und Identität vs. Verwirrung der Rollen.

Das Stadium der Kindheit ist eine grundlegende Säule bei der Entwicklung von Affektivität.

Gleichzeitig hat Henri Wallon, von derselben Denkschule wie Piaget, seine eigene Theorie zur Entwicklung der Affektivität. Laut Wallon:

  • prägen menschliche Beziehungen den Menschen,
  • sind alle sozialen Beziehungen wichtig – nicht nur die zu den bedeutendsten Bindungsfiguren, wie Eltern und Erzieher,
  • spielt Affektivität eine grundlegende Rolle in der Entwicklung eines Menschen. An und für sich bildet sie ein Ausdruckssystem, das vor und parallel zur Sprache existiert.

Wie man die affektive Entwicklung einer Person maximiert

Damit die affektive Entwicklung einer Person zufriedenstellend abläuft, müssen wir sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Folgendes maximieren:

  • Affektive Bindungen erkennen, stärken und aufrechterhalten. In der frühen Kindheit, in der Phase der affektiven Bindung, und wenn Kinder wachsen, sollten wir sie Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und die Erkennung und Regulierung ihrer eigenen Emotionen lehren.
  • Schaffung und Gewährleistung eines freundlichen, respektvollen, ruhigen und anregenden Familien- und Bildungsumfelds. Dies ist von grundlegender Bedeutung, damit die affektive Entwicklung einer Person ihr volles Potenzial entfalten kann. Darüber hinaus beeinflusst es die Gesamtentwicklung einer Person.
  • Bestärkung, Entwicklung und Förderung des Dialogs und der Kommunikation. Die affektive Entwicklung erfolgt durch das Erkennen und Äußern von Gefühlen und Emotionen. Daher ist die soziale Interaktion von grundlegender Bedeutung, um affektive Bedürfnisse sowohl in sich selbst als auch in anderen zu erkennen.

Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Bowlby, J. (1986). Vínculos afectivos, formación, desarrollo y pérdida. Editorial Morata. Madrid.
  • Ocaña, L. (2011). Desarrollo socioafectivo. Editorial Paraninfo.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.