Hyperaktive Kinder: Wie und wann ADHS diagnostiziert wird

Hyperaktivität ist eine Verhaltensstörung, die oft bei Kindern festgestellt wird. Hyperaktive Kinder haben den Drang, sich ständig zu bewegen, häufig ohne Grund. Das bedeutet, dass sie Aufgaben beginnen, sie aber nicht beenden können. Außerdem lassen sie sich leicht ablenken.
Hyperaktive Kinder: Wie und wann ADHS diagnostiziert wird
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2018

Hyperaktive Kinder können in bestimmten Situationen stärkere Symptome zeigen. Z.B. wenn andere Menschen dabei sind, insbesondere bei Fremden oder Bekannten, die das Kind nicht gut kennt. Wenn Kinder alleine sind, kann das hyperaktive Verhalten allerdings nachlassen.

Im Allgemeinen haben hyperaktive Kinder Probleme, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu sein. Zusammen sind diese Symptome bekannt als Attention Deficit Hyperactive Disorder (ADHS).

Die Störung kann schwierig zu diagnostizieren sein, sodass es für Eltern nützlich ist, sich der allgemeinen Anzeichen bewusst zu sein. Wenn du eines davon bei deinem Kind erkennst, musst du möglicherweise weitere Tests durchführen.

Wie sich hyperaktive Kinder verhalten

Eine der auffallendesten Eigenschaften von hyperaktiven Kindern ist, dass sie Mühe haben, sich zu konzentrieren und ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. Hyperaktive Kinder…

  • können besonders störend oder destruktiv sein, reagieren nicht auf Bestrafung.
  • sind ständig nervös und unruhig.
  • geraten im Unterricht oft in Schwierigkeiten.
  • sind impulsiv und ungehorsam.
  • sind nicht in der Lage, Frustration zu dulden.
  • haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.
  • können sich nicht auf Aktivitäten konzentrieren.
  • zeigen ein störendes Verhalten.
Hyperaktive Kinder

Ursachen für Hyperaktivität

Hyperaktivität ist bei Kindern viel häufiger, als man vielleicht denken könnte. Laut einigen Studien betrifft sie 3 % der Kinder unter 7 Jahren. Sie tritt häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf.

Was die Ursachen dieser Störung anbelangt, hat sich der wissenschaftliche Konsens im Laufe der Zeit geändert. Im frühen 20. Jahrhundert wurde Hyperaktivität als eine kleine Fehlfunktion im Gehirn erkannt.

Es wurde angenommen, dass diese Fehlfunktion bestimmte Bereiche des Gehirns betrifft. Diese sind für hektisches Verhalten, stärkere Aktivität, Impulsivität und die Unfähigkeit, still zu sein, verantwortlich.

1937 entdeckten Wissenschaftler die therapeutische Wirkung von Amphetaminen auf hyperaktive Kinder. Basierend auf der früheren Theorie verschrieben Ärzte Medikamente, die das Gehirn stimulierten und wodurch Verbesserungen bei den Patienten bemerkt wurden.

Zeichen der Hyperaktivität nach Altersgruppen

Wenn Kinder älter werden, entwickeln sie unterschiedliche Verhaltensmuster, die Anzeichen von Hyperaktivität sein können. Hyperaktives Verhalten ist leicht zu identifizieren. Es gibt klare Anzeichen, die Ärzten helfen können, schon früh festzustellen, ob Hyperaktivität vorliegt oder nicht.

0 bis 2 Jahre

Unwillkürliche Muskelzuckungen während des Schlafs und Probleme beim Essen. Das Kind schläft für kurze Zeit und wacht häufig auf. Hyperaktive Kinder können auch gegen Alltagsroutinen resistent sein. Empfindlichkeit gegenüber akustischen Reizen und Reizbarkeit sind auch üblich.

2 bis 3 Jahre

Mangel an Reife der Sprache, übertriebene Bewegungen, mangelndes Risikobewusstsein. Das Kind kann zu Unfällen neigen, da es für das Kind schwierig zu erkennen ist, wann etwas wirklich gefährlich ist.

4 bis 5 Jahre

Schwierigkeiten mit anderen Kindern, ungehorsam und unfähig, Regeln zu befolgen. Wenn Erwachsene ihr Verhalten kommentieren, ist es schwierig, sie dazu zu bringen, aufmerksam zu sein.

6 Jahre und älter

Einige der Merkmale von hyperaktiven Kindern ab 6 Jahren sind Impulsivität und schlechte Ergebnisse in der Schule. In diesem Alter wird das Aufmerksamkeitsdefizit deutlicher. Das Kind hat teilweise auch Schwierigkeiten, mit anderen umzugehen.

Symptome von Kindern mit ADHS

Wenn Hyperaktivität von einer Aufmerksamkeitsdefizit und Impulsivität begleitet wird, können Ärzte eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostizieren. Dies ist eine Störung, die dauernde Behandlung und Überwachung erfordert.

Wie bereits erwähnt, sind die Hauptsymptome von Kindern mit ADHS:

  • Schwierigkeiten, aufmerksam zu sein
  • Hyperaktivität
  • Impulsivität

Nicht alle hyperaktiven Kinder haben ADHS

Viele Kinder können einige der oben beschriebenen Verhaltensmuster aufweisen, die für diese Störung charakteristisch sind. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie ADHS haben.

Kleine Kinder sind von Natur aus unruhig und impulsiv. Viele Kleinkinder haben Probleme, sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Dieses Verhalten ist in gewissem Maße normal.

Hyperaktive Kinder: Keine Konzentration
Für eine mögliche Diagnose von ADHS muss ein Kind die Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs Psychischer Störungen erfüllen:
  1. Das Kind zeigt diese Verhaltensweisen viel mehr als andere Kinder.
  2. Die Symptome treten vor dem 12. Lebensjahr auf.
  3. Das Verhalten des Kindes ist in der Schule, Familie und im sozialen Umgang auffällig.
  4. Es beeinflusst die Lebensqualität des Kindes.
  5. Das Verhalten wird durch kein anderes medizinisches Problem oder eine psychiatrische Störungen verursacht.

Behandlung

Die am weitesten verbreitete medikamentöse Behandlung von ADHS erfolgt mithilfe psychoaktiver Substanzen, die dem Kind helfen, sich besser zu konzentrieren. Doch Ärzte können auch andere Medikamente verschreiben, wenn das Kind auch psychotische Merkmale aufweist.

Parallel dazu kann eine Psychotherapie dem Kind helfen, sich in der Schule und zu Hause zu integrieren. Schließlich konzentriert sich die kognitive Therapie auf Übungen, die dem Kind helfen, seine Handlungen zu planen und seine innere Sprache (Selbstgespräche) zu verbessern.

Wenn du eines dieser Merkmale bei deinem Kind bemerkst, ist es wichtig, dass dein Kind getestet wird. Dein Kind könnte an ADHS leiden oder einfach aktuell eine schwierige Phase der Kindheit durchleben.

In jedem Fall ist es wichtig, das Verhalten zu analysieren und Muster zu identifizieren, die nicht normal sind.


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