Mein Sohn ist auch sensibel, liebevoll und zärtlich...
Mein Sohn braucht auch Liebe, Zärtlichkeit und hingebungsvolle Pflege. Auch Jungen sind mindestens so sensibel, einfühlsam und liebevoll wie Mädchen. Insbesondere dann, wenn ihre emotionalen Fähigkeiten von klein au gefördert werden.
Es wird ihnen dann einfacher fallen, Konflikte zu lösen, sich zu kommunizieren, sich in andere einzufühlen, sich zu behaupten und Herr ihrer Realität zu sein.
Noch immer können wir bei unseren Vätern, aber auch bei jüngeren Männern, beobachten, dass ihnen Werkzeuge fehlen, um ihre persönliche Gefühlswelt zu managen, in denen auch komplexe Dimensionen wie Angst, Frust, Traurigkeit oder Unsicherheit präsent sind.
Das männliche Gehirn wird oft so erzogen, dass es sich bei Sorgen zurückhält, schweigt und keine Gefühle zeigt, um sich nicht als “schwachen Charakter” zu entblößen. Noch immer können wir viele Familien beobachten, die ihren Söhnen beibringen, nicht zu weinen und stark zu sein. Oft hört man auch Zurechtweisungen wie “mach das nicht, das ist Mädchensache”.
Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass wenn man ein Kind zum Schweigen, Vortäuschen oder Verstecken seiner Gefühle anregt, dies nur Frustration zur Folge hat.
Wenn du über seine Tränen oder sein Verhalten lachst, produziert dies Zorn. Es ergibt keinen Sinn, einen Sohn zu haben, um ihm Gefühle zu verbieten und diese hinter einem Stacheldraht zu verstecken.
Viele Eltern sind sich darüber bewusst und erziehen ihre Söhne mit Respekt und Einfühlungsvermögen. Denn auch Jungen sind unglaublich zärtlich und liebevoll. Liebe zeigen ist keine geschlechterspezifische Eigenschaft. Tränen sind nicht weiblicher Natur, sondern der natürliche und notwendige Ausdruck einer Emotion, die wir nicht unterdrücken dürfen.
Wir laden dich heute ein, mit uns über dieses Thema nachzudenken.
Mein Sohn ist sehr verletzlich
Eine interessante Tatsache, die man berücksichtigen muss, ist, dass das männliche Gehirn langsamer reift als das Gehirn eines Mädchens.
Ein anderes Gehirn, doch ein größeres Bedürfnis nach Aufmerksamkeit
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Schon in den ersten Schwangerschaftsmonaten können verschiedene Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Gehirn des Fötus erkannt werden. Im Blut des männlichen Fötus zirkulieren beispielsweise 10 % mehr Testosteron als bei Mädchen.
Dieses kleine Detail hat verschiedene Folgen, die beide Geschlechter unterscheiden:
- Aus einer interessanten kürzlich veröffentlichten Studie mit dem Titel “All our sons: The developmental neurobiology and neuroendocrinology of boys at risk”, die von Allan N. Schore veröffentlicht wurde, geht hervor, dass Jungen mehr an Stress leiden als Mädchen, wenn sie nicht richtig versorgt werden.
- Ein Beispiel: Eine Mutter, die ihrem Sohn keine sichere, anhaltende und bedeutende Bindung ermöglicht, bewirkt, dass dieses Kind langfristig mehr emotionale Störungen aufweist, als ein Mädchen in derselben Situation.
- Die mangelnde Bindung beeinträchtigt auch die kognitive Entwicklung, die Gefühle, Selbstkontrolle und Qualität der Beziehungen zu anderen.
Im Durchschnitt zeigen Jungen eher ihren Frust, wenn sie etwas nicht erreichen. Diese Reaktionen können oft auch aggressiv sein. Deshalb ist es grundlegend, ihnen frühest möglich beizubringen, wie sie diese Situationen bewältigen können.
Es kommt auch häufig vor, dass sie sich von einer Sekunde zur anderen von einem liebevollen in ein sehr unangenehmes und abweisendes Wesen verwandeln, wenn ihnen etwas fehlt. All dies weist darauf hin, dass sie länger benötigen, um auf emotionaler Ebene zu reifen.
Ihr Gehirn konsolidiert die entsprechenden Bereiche langsamer als dies bei Mädchen der Fall ist. Deshalb müssen wir uns als Eltern ganz besonders um die komplexe Welt unserer Söhne kümmern.
Fördere die Zärtlichkeit deines Sohnes auf intelligente Weise
Dein Sohn kommt “ab Werk” mit unglaublich viel Liebe, hat jedoch auch viele Bedürfnisse. Er ist von Natur aus liebevoll und braucht deine Umarmungen und deine Nähe ab dem ersten Augenblick.
Diese Notwendigkeit ist im Allgemeinen intensiver als bei Mädchen. Dein Sohn ist sehr sensibel, deshalb solltest du ihm nicht verbieten, zu weinen, weil das starke Männer nicht tun.
Damit erreichst du nur, eine Mauer aufzubauen, hinter der sich seine emotionalen Bedürfnisse verstecken und die zu Problemen führt. Das Kind glaubt so nämlich, dass es nicht über seine Wünsche, Bedürfnisse, Ängste und Probleme sprechen darf.
Du nimmst ihm damit die Gelegenheit, sich selbst zu behaupten, einfühlsam zu sein und eine gesunde emotionale Kommunikation aufzubauen.
Wozu dient all dies? Es ergibt keinen Sinn. Auch Söhne müssen einfühlsam und zärtlich erzogen werden. Wenn dein Sohn liebevoll ist, solltest du diese Fähigkeit fördern und seine emotionale Intelligenz stärken. Du investierst so in sein Glück!
Bolder freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Pascal Campion