Ernährung als Faktor für sprachliche Entwicklung
Schneller als man denkt, werden unsere Kleinen älter und größer. Und dabei erwerben sie ständig neue Fähigkeiten. Ein kleines Kind saugt alles Neue quasi wie ein Schwamm auf! Ganz besonders wichtig dabei ist die sprachliche Entwicklung.
Alles ist permanent in Veränderung. Im gleichen Maße musst du auch die Ernährung deines Nachwuchses anpassen und verändern. Es mag dich vielleicht überraschen, aber tatsächlich hat diese Einfluss auf die sprachliche Entwicklung deines Kindes.
Sobald der Kinderarzt empfiehlt, von der reinen Flüssignahrung zu halbfester und fester Nahrung überzugehen, ist Folgendes besonders wichtig:
Du solltest darauf achten, dass du nach und nach für das Kind neue Lebensmittel in den Speiseplan einführst. Und vor allem nicht den Übergang von flüssiger zu fester Nahrung hinauszögern.
Denn letztere hat nicht nur einen erheblichen Nährwert. Sondern sie beeinflusst in nicht zu geringem Maße auch die sprachliche Entwicklung. Wie genau, erklären wir dir im Folgenden.
Ernährung und Muskelaufbau
Ganz allgemein sollte die Ernährung deiner Familie ein reiches Angebot an verschiedener Lebensmitteln mit unterschiedlicher Konsistenz und vielfältigen Geschmackserlebnissen bereithalten.
Denn so ist eine ausgewogene Ernährung gewährleistet. Noch dazu gewöhnen sich die Kleinen auf diese Weise von früh auf, ganz verschiedene Lebensmittel auf ihrem Teller vorzufinden.
Darüber hinaus ist ein vielfältiger Speiseplan aber noch aus einem anderen Grund wichtig: Diese Art von Ernährung trägt zur richtigen Entwicklung der Mund- und Gesichtsmuskulatur bei. Und diese beeinflusst später wiederum die sprachliche Entwicklung.
Einige Spezialisten weisen darauf hin, dass die gleichen Muskeln, die wir zum Essen verwenden, auch diejenigen sind, die wir zum Sprechen benutzen.
Deshalb ist es wichtig, eine korrekt funktionierende orofaciale Muskulatur zu haben. Das heißt, die Muskulatur des Mund- und Gesichtsbereichs muss gut trainiert sein.
Denn nur so kann man dann die nötige Koordination erreichen, um das, was man mitteilen möchte, auch verständlich zum Ausdruck zu bringen.
Die Muskeln werden entsprechend der Art der Nahrung, die dein Kind isst, trainiert. Also je nachdem, ob es flüssige, halbflüssige, halbfeste oder feste Nahrung zu sich nimmt.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dem Kind nicht länger als empfohlen solche Lebensmitteln zu geben, die die Muskeln nicht stimulieren.
Sei dir bewusst darüber, dass das manchmal der Grund für folgendes Phänomen sein kann: Immer wieder gibt es Kinder, die dazu neigen, wenig zu sprechen oder die eine Verzögerung bei der Sprachentwicklung aufweisen.
Sie sprechen undeutlich und werden schnell müde dabei. Das ist in manchen Fällen darauf zurückzuführen, dass ihre Muskulatur einfach nicht trainiert genug ist.
Daher ist es wichtig, zum einen darauf zu achten, was Kinder essen. Aber ebenso auch darauf, wie sie essen und wie lange sie zum Essen brauchen.
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Flüssige Nahrung: ein großer Fehler für die sprachliche Entwicklung
Immer öfter kann man Folgendes beobachten: “Große” Kinder im Alter von 2 und 3 Jahren, deren sprachliche Entwicklung verzögert ist, nehmen keine feste Nahrung zu sich.
Denn ihre Kindermädchen oder Mütter haben sich dazu entschieden, ihnen alle Lebensmittel in flüssiger Form zu geben. Denn anders würden die Kinder sie nicht essen.
Es ist relativ üblich, Argumente wie diese zu hören: “Ich ziehe es vor, das Essen für mein Kind in den Mixer zu geben. So weiß ich zumindest, dass es sich gut ernährt”. Oder auch Sätze wie: “Sobald mein Kind ein festes Stückchen in seiner Nahrung entdeckt, spuckt es dieses aus”. Und auch: “Mein Kind ist zu faul zum Kauen”.
An dieser Stelle ist es wichtig, dass du genau unterscheidest: Handelt es sich tatsächlich “nur” um eine schlechte Angewohnheit, welche vielleicht auch von den Eltern, Großeltern oder dem Kindermädchen in gewisser Weise gefördert wurde?
Oder hat dein Kind wirklich Schwierigkeiten, feste Lebensmittel zu sich zu nehmen und zu schlucken?
Wie kannst du den Unterschied feststellen?
Ein Kind, das tatsächlich sensorische Schwierigkeiten hat, feste Nahrung zu sich zu nehmen, wird diese bei allen Lebensmitteln aufweisen. Also einschließlich Fast Food und Süßigkeiten.
Wohingegen der Fall bei einem Kind, das nur bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel Hühnchen ausspuckt, andere wie Schokolade aber ohne Probleme isst, anders liegt.
Hier braucht es meist einfach etwas mehr Durchsetzungsvermögen von Seiten der Erwachsenen, damit das Kleine lernt, besser zu essen.
Daher ist es also ratsam, dass du den Anweisungen des Kinderarztes entsprechend so viele feste Lebensmittel wie möglich in den Speiseplan aufnimmst.
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Kauen: Schon von früh auf üben
Babys können bereits vor ihrem ersten Geburtstag damit anfangen, sich mit der Kunst des Kauens vertraut zu machen. Zum Beispiel kannst du deinem Kleinen zarte Bohnenstückchen oder weiches Getreide zum Probieren geben.
Dabei kannst du ihm mit dem Löffel ein oder auch zwei Stückchen gleichzeitig geben. Es ist recht lustig zu sehen, was für ein Gesicht dein Kind dabei macht.
Zu Beginn wird es es sicher etwas schwierig finden, diese ungewohnte Nahrung im Mund zu behalten. Aber genau das ist es, was damit nach und nach geübt werden soll. So werden die für die sprachliche Entwicklung wichtigen Muskeln angeregt.
Denk aber dabei immer daran, dein Kleines nicht zu zwingen oder gar zu schimpfen.
Du solltest ihm erlauben, sich in seinem eigenen Rhythmus an die ganze Sache zu gewöhnen. Und natürlich musst du ihm zusätzlich zu dieser Übung seine übliche Suppe oder seinen Haferbrei geben. Denn noch kann sich dein Baby nicht anders ernähren.
Beginne mit Gemüse und Obst
Du kannst nach und nach auch gekochtes Gemüse probieren, zum Beispiel Karotten, Kartoffeln, Rote Beete, Sellerie etc. Oder anderes Gemüse oder Obst, das einfach zum Kauen ist, wie Avocado oder Bananen.
Wichtig ist, dass du alles entsprechend dem Alter deines Babys in kleine Stückchen schneidest. Und dass du diese Lebensmittel in den täglichen Speiseplan aufnimmst.
Denn dadurch kann sich das Kleine mit ihnen vertraut machen. Und außerdem natürlich alle Muskeln trainieren, die für das Kauen und Schlucken, und damit auch für die sprachliche Entwicklung, notwendig sind.
Wenn dein Baby zu den eher ungeduldigen Essern gehört, die zwischen den einzelnen Löffelportionen anfangen zu weinen, weil es ihnen nicht schnell genug geht, ist folgender Rat vielleicht gut:
Lass dein Kind zuerst einen Teil seiner gewohnten Nahrung essen. Und beginne erst dann damit, ihm andere Speisen anzubieten. Denn dann ist es vielleicht besser gelaunt und eher bereit, zu experimentieren.
Wenn es aber eines der Kinder ist, die nie essen wollen, versuche ihm das Ganze als eine Art Spiel zu präsentieren. Dann findet es vielleicht Spaß daran.