Stillen und Medikamente: Aufklärung der Mythen
Zum Thema Stillen und Medikamente existieren viele Mythen. Der wichtigste Punkt hierbei ist, das du immer den Anweisungen deines Kinderarztes folgst.
Stillen und Medikamente: Aufklärung der Mythen
Höre auf deinen Arzt und frage ihn, wenn du Zweifel hast, damit er die beste Lösung für dich finden kann.
Zwar gibt es online sehr viel Information, doch diese ist nicht allgemein gültig. Jede Frau ist anders und jede Situation benötigt unterschiedliche Behandlungen.
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass rund 80% der Mütter während der Stillzeit aus unterschiedlichen Gründen bestimmte Medikamente einnehmen.
Viele hören damit auf oder bevorzugen es, ihr Kind nicht zu stillen, um Nebenwirkungen zu verhindern. Wichtig ist jedoch, gut informiert zu sein, denn nicht jedes Medikament stellt sofort eine Gefahr für das Baby dar.
Die meisten Medikamente, die stillenden Müttern verschrieben werden, haben keine Auswirkungen auf die Muttermilch und deshalb auch nicht auf das Baby.
Meist können keine medikamentöse Rückstände in der Muttermilch gefunden werden. Auch bei äußerlichen Medikamenten, wie Augentropfen oder Kortisonsalbe, ist dies meist der Fall.
Allerdings ist es wichtig, aufzupassen, dass das Baby beim Stillen nicht in direkten Kontakt mit der Salbe kommt.
Stillen und Medikamente: Warum haben viele Angst?
Nahezu alle Medikamente haben folgenden Satz in der Packungsbeilage: “Wenn Sie schwanger sind oder stillen, kontaktieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie dieses Produkt verwenden.”
Diese Information ist absolut zutreffend. Ein Arzt muss bestimmen, welches Arzneimittel und welche Dosierung für eine stillende Mutter richtig ist.
Es geht darum, den Arzt zu fragen, doch das heißt nicht, dass bestimmte Medikamente verboten sind. Arzneimittelhersteller sind gesetzlich verpflichtet, auf der Packungsbeilage anzugeben, ob das Produkt für stillende Mütter geeignet ist.
Sollte Gefahr bestehen, muss folgende Aussage in der Beschreibung des Arzneimittels vorhanden sein:
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, dürfen Sie dieses Medikament NICHT einnehmen. Wenn es keine Alternative gibt, muss während der Dauer der Behandlung das Stillen vorübergehend ausgesetzt werden.
Es handelt sich um ein eindeutiges Verbot während der Stillzeit. Dein Arzt kann dich genauer informieren und beraten. Stillen und Medikamente sind nicht immer vereinbar.
Medikamente die während der Stillzeit eingenommen werden dürfen
Viele der handelsüblichen Medikamente können bedenkenlos während der Stillzeit eingenommen werden.
Diese Medikamente wurden alle überprüft und dabei wurde festgestellt, dass sie keinen Einfluss auf die Muttermilchproduktion haben. Es konnten auch keine Rückstände in der Muttermilch festgestellt werden.
Folgende Medikamente sind normalerweise erlaubt:
- Ibuprofen
- Paracetamol
- Amoxicillin
- Penizillin
- Omeprazol
Diese Medikamente solltest du während deiner Stillzeit nicht einnehmen
Während des Stillens muss normalerweise auf Medikamente gegen Krebs oder AIDS verzichtet werden.
Es gibt auch Behandlungen die zwar sicher für das Baby sind, aber nach genauer Anweisung eingenommen werden müssen.
So ist Acetaminophen beispielsweise auf der Liste der sicheren Medikamente, sollte aber nach dem Stillen oder mindestens zwei Stunden vor dem Stillen eingenommen werden, da man davon ausgeht, dass dieses Arzneimittel Schläfrigkeit beim Baby verursacht.
Propanol für Bluthochdruck reduziert die Milchproduktion aber schadet dem Baby nicht.
Die gleiche Wirkung hat auch die Verhütungspille. Diese hat zwar keine schädliche Auswirkung auf die Gesundheit deines Babys, jedoch kann dadurch weniger Milch gebildet werden.
Du weißt jetzt also, dass nicht jedes Medikament während des Stillens für dein Baby schädlich ist. Lasse dich von deinem Arzt beraten und behandle dich nie im Alleingang medikamentös!