Die Farbe der Muttermilch: Was du wissen solltest

In unserem heutigen Artikel erfährst du, warum die Farbe der Muttermilch variiert und wann es notwendig ist, einen Fachmann zu konsultieren. Lies weiter!
Die Farbe der Muttermilch: Was du wissen solltest
Silvia Zaragoza

Geprüft und freigegeben von der Ernährungswissenschaftlerin und -beraterin Silvia Zaragoza.

Geschrieben von Silvia Zaragoza

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Farbe der Muttermilch variiert? Normalerweise ist das physiologisch bedingt und hängt vom Nährstoffgehalt ab.

Manchmal kann sie sich aber auch aufgrund einer Infektion oder der Einnahme von Medikamenten verändern. Die Farbe der Muttermilch kann sich sogar nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel ändern.

In unserem heutigen Artikel erklären wir dir, was die einzelnen Farben bedeuten und wann du dich an einen Fachmann wenden solltest. Die gute Nachricht ist, dass du dein Baby in den allermeisten Fällen ohne Probleme weiterstillen kannst.

Die Farbe der Muttermilch und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert

Farbe der Muttermilch - Neugeborenes wird gestillt

Zunächst einmal solltest du wissen, ist, dass es drei Arten von Muttermilch gibt. Sie unterscheiden sich in ihrer Konzentration von Wasser, Fett, Kohlenhydraten, Proteinen und Antikörpern. Während das Baby wächst, ändert sich auch der Nährstoffgehalt der Muttermilch, um den wachsenden Bedürfnissen des Säuglings gerecht zu werden.

Die Milch der ersten 5 Tage wird als Kolostrum bezeichnet. Sie ist in der Regel gelb, weil sie viel Fett und Beta-Carotin enthält. Außerdem enthält sie kaum Laktose. Sie liefert Antikörper, die das Neugeborene vor Infektionen schützen. Außerdem erleichtert sie die Ausscheidung des Mekonium.

Ab dem fünften Tag bis zu zwei Wochen nach der Geburt deines Babys sonderst du die sogenannte Übergangsmilch ab. Obwohl sie auch eine Quelle für Fett und Vitamine ist, wirst du feststellen, dass ihre Farbe weißer ist.

Nach dieser Zeit gilt die Milch als reif und ändert ihren Farbton je nach Fettgehalt im Laufe des Tages.

Wenn du die Muttermilch nach dem Abpumpen ruhen lässt oder im Kühlschrank aufbewahrst, solltest du bedenken, dass sie einen bläulichen Farbton annehmen kann. Das liegt daran, dass sich das Wasser von den übrigen Bestandteilen trennt. Daher empfiehlt es sich, diese Milch gut zu verrühren oder zu schütteln, bevor du sie deinem Kind anbietest.

Wie beeinflusst die Ernährung die Farbe der Muttermilch?

Einige Lebensmittel enthalten Pigmente und natürliche Farbstoffe, die Körperflüssigkeiten wie die Muttermilch färben können.

Der bekannteste natürliche Farbstoff ist zweifelsohne der von Spinat und anderen grünen Blattgemüsen, das sogenannte Chlorophyll. Dieser Bestandteil ist auch in einigen Algen, wie Chlorella und Spirulina, enthalten.

Außerdem kann die Muttermilch einen orangefarbenen Ton annehmen, welcher durch den Verzehr von Karotten oder Kürbis entsteht. Das Gleiche kann auch für andere rote und gelbe Gemüsesorten wie Paprika und Tomaten gelten. Karotin, das in diesen Lebensmitteln enthaltene Pigment, ist gut fettlöslich und damit einer der wichtigsten Nährstoffe in der Muttermilch.

Auch Rote Beete und einige Limonaden können die Farbe der Muttermilch in einen eher rosa Farbton verändern.

Weitere Ursachen, die die Farbe der Muttermilch beeinflussen

Manche Frauen leiden unter dem sogenannten “Rusty Pipe Syndrom“, einem klinischen Zustand, der durch die Ruptur der Blutgefäße, die die Milchgänge umgeben, gekennzeichnet ist.

Dies geschieht vor der Geburt und führt zu einer vorübergehenden Braunfärbung der Milch, die in der ersten Woche wieder verschwindet. In diesem Zusammenhang solltest du wissen, dass die Aufnahme von mütterlichem Blut keine Gefahr für dein Kind darstellt.

Weitere Gründe, warum sich die Milch rot oder braun färbt, können eine Infektion der Brüste (Mastitis) und Risse in den Brustwarzen sein.

Auch die Einnahme von Clofazimin hat den gleichen Effekt, wie ein Artikel in Breastfeeding Medicine belegt. Im Gegensatz dazu kann Minocyclin schwarze Milch produzieren, und Eisenpräparate verleihen ihr einen eher grünlichen Ton.

Farbe der Muttermilch - Frau mit BH

Konsultiere deine Ärztin oder deinen Arzt, wenn die Farbveränderung anhält!

Wie wir bereits erwähnt haben, kann die Farbe der Muttermilch in bestimmten Situationen variieren.

Wenn die Ursache der Verzehr bestimmter Lebensmittel ist, verzichte einfach darauf und warte ein paar Tage ab. Wenn die Farbveränderung allerdings bestehen bleibt, solltest du deine/n Ärztin/Arzt aufsuchen. Sie/er kann die Ursache dafür analysieren und dir eine Lösung anbieten.

Bedenke, dass du in der Regel trotz des veränderten Aussehens der Milch weiter stillen kannst, da diese Veränderungen meist von selbst wieder verschwinden.


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