Distickstoffmonoxid: Lachgas als Schmerzmittel bei der Entbindung

In vielen Ländern wird Lachgas als Geburtshilfe eingesetzt. Es handelt sich um eine gute Alternative zu anderen Mehtoden. Erfahre hier mehr zu diesem Thema.
Distickstoffmonoxid: Lachgas als Schmerzmittel bei der Entbindung

Letzte Aktualisierung: 04. November 2018

Distickstoffmonoxid, auch als Lachgas bekannt, ist ein traditionelles Mittel zur Schmerzbekämpfung. Auch bei der Entbindung kann dieses Mittel erfolgreich als Alternative zu anderen Methoden eingesetzt werden.

Es handelt sich um das älteste Narkosemittel, das noch immer bei leichten chirurgischen Eingriffen, in der Zahnmedizin oder auch als Geburtshilfe eingesetzt wird.

Erfahre anschließend mehr darüber, wie Disstickstoffmonoxid bei der Entbindung zur Verwendung kommt. 

Was bewirkt Distickstoffmonoxid?

Zum ersten Mal wurde Lachgas in den USA von einem Zahnarzt verwendet, denn damit wird die Schmerzübertragung an das Gehirn gehemmt. Dieses Gas hat euphorisierende Effekte, führt jedoch nach der Inhalation auch oft zu Schluckauf. Daher wahrscheinlich der Name “Lachgas”.

Auch als Geburtshilfe wird Distickstoffmonoxid zur Schmerzkontrolle eingesetzt. Damit können sich Frauen etwas Entspannung und verspüren ein leichtes Schwindelgefühl.

Es handelt sich um eine Alternative zur Periduralanästhesie (PDA), wobei die Schmerzlinderung etwas geringer ist.

Distickstoffmonoxid und seine Vorteile als Schmerzmittel

Lachgas hat bei der Entbindung verschiedene Vorteile:

  • Es hat eine schnelle Wirkung. Die Frau kann selbst per Knopfdruck und durch die Tiefe der Atemzüge bestimmen, wie stark das Mittel wirken soll. Es wird erst am Höhepunkt einer Wehe eingeatmet, da es sehr schnell seine Wirkung entfaltet.
  • Die Wirkung klingt schnell wieder ab. Der Großteil des Lachgases wird über die Lungen ausgeschieden, der Rest über die Haut. Dafür sind nur rund zwei Minuten notwendig.
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  • Es beeinflusst weder das Baby noch die Mutter. Es ist auch bewiesen, dass Lachgas keine negativen Folgen für das Baby oder die Mutter hat und die Gebärmutterkontraktionen nicht unterdrückt.
  • Es ist einfach zu handhaben. Die Mutter erhält eine Maske und kann, wie bereits erwähnt, die Dosierung selbst bestimmen.
  • Das Gefühl einer natürlichen Geburt. Diejenigen, die es verwendet haben, betonen, dass Lachgas eine natürlichere Geburt ermöglicht als eine PDA. Der Schmerz ist etwas stärker, doch dafür kommt es nicht zum Gefühls- oder Kontrollverlust.
  • Es ist preiswertet als eine PDA.

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-Anonym-

Wie wird es verwendet?

Das Besondere an dieser Methode ist, dass die Mutter selbst die Kontrolle der Dosis in der Hand hat. Sie kann durch ihre Atemzüge bestimmen, wie viel Distickstoffmonoxid sie einatmet. Natürlich wird sie dabei auch von der Hebamme unterstützt.

Vor jeder Wehen atmet sie tief und langsam ein. Da es etwa 30 Sekunden dauert, bis es wirkt, kann so der größte Schmerz vermieden werden. Die Wirkung ist nur kurz und klingt mit der Wehe aus.

Dies ist die Anwendungsgrundlage: Die maximale schmerzstillende Wirkung mit dem Schmerzhöhepunkt der Wehen zu vereinen.  In der Regel schaffen es die werden Mütter innerhalb von ein paar Versuchen.

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Distickstoffmonoxid: Nachteile

Es handelt sich nicht um ein Anästhetikum. Deshalb wird der Schmerz zwar gelindert, jedoch nicht komplett unterdrückt. Wenn die Schmerzen sehr intensiv sind, sind deshalb oft andere Methoden notwendig. 

Darüber hinaus kommt es durch Lachgas meist zu Übelkeit. Zwischen 25 und 30 Prozent der Frauen leiden daran. Auch folgende Nebenwirkungen können auftreten, auch wenn dies eher selten der Fall ist:

  • trockener Mund
  • Schläfrigkeit
  • Ohrensausen
  • Erinnerungsveränderungen
  • Kribbelgefühl
  • eine euphorische Stimmung

Nicht immer kann Distickstoffmonoxid verwendet werden. Wenn die Mutter beispielsweise an Lungenproblemen oder  Bluthochdruck leidet, kann diese Mehtode nicht eingesetzt werden.

Im Allgemeinen handelt es sich jedoch um eine gute Alternative für werdende Mütter, um Schmerzen bei der Geburt zu lindern. Doch jede Frau muss zusammen mit ärztlicher Beratung selbst die Entscheidung treffen, ob und welche Methode für sie die beste ist.


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