Wie sieht ein Kind mit Autismus die Welt?
Es ist nie einfach, sich vorzustellen, wie andere Menschen die Welt sehen oder erleben. Und noch viel schwieriger ist es, zu verstehen, wie ein Kind mit Autismus seine Umgebung wahrnimmt, sich fühlt und was es denkt.
Sich wirklich in jemand anderen hineinzuversetzen ist alles andere als leicht. Doch es wird die Mühe wert sein. Indem du herausfindest, wie ein autistisches Kind die Welt sieht, wirst du es ein wenig besser verstehen können.
Reizüberflutungen
Kinder mit Autismus stehen täglich vor Hindernissen, nicht nur in Bezug auf ihr eigenes Leben, sondern auch darauf, wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden. Oft wissen andere Menschen nicht, was Autisten fühlen oder wie sie die Welt um sich herum sehen.
Eine Situation, die für dich völlig normal ist – wie zum Beispiel in ein belebtes Einkaufszentrum zu gehen – kann für ein Kind mit Autismus stressig und bedrohlich sein.
Autisten reagieren sehr empfindlich auf die Reize, die sie von ihrer Umgebung erhalten. Wenn sie mit Sinnesreizen überflutet werden, führt dies bei ihnen zur Orientierungslosigkeit und sie fühlen sich überfordert und verzweifelt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es immer einen Grund gibt, wenn ein autistisches Kind einen Wutanfall hat. Denn das Kind tut es nicht für die Aufmerksamkeit, sondern weil etwas geschehen ist, das es an die Grenze seiner Toleranz gebracht hat.
Kinder mit Autismus: ein Einblick in ihre Weltsicht
Eine Kampagne der britischen National Autistic Society fasst diese Situation mit ihrem Slogan “Too Much Information” (dt.: “Zu viel Information”) zusammen.
Die britische Organisation zielt darauf ab, die Öffentlichkeit zu mehr Verständnis und Empathie zu bewegen, indem sie zeigt, wie ein Kind mit Autismus die Welt sieht.
Wenn ein autistisches Kind zu viele Sinnesreize erhält, kann es dadurch zum schieren Nervenzusammenbruch getrieben werden.
Vor diesem Hintergrund möchte die National Autistic Society das Bewusstsein dafür schärfen, wie Kinder und Erwachsene mit Autismus die Welt sehen, um beispielsweise Situationen zu vermeiden, in denen eine autistische Person aufgrund ihres Verhaltens aufgefordert wird, einen öffentlichen Raum zu verlassen.
Viele Menschen mit Autismus und ihre Familien glauben, dass die Gesellschaft sie nicht versteht. Dadurch fühlen sie sich isoliert.
Wie können wir am besten reagieren?
- Dem Kind Zeit geben, Informationen zu verarbeiten.
- Sich während eines Wutanfalls nicht aufdrängen oder das Kind und die Familie verurteilen.
- Zulassen, dass die Familie einen Raum der Stille und des Schutzes schafft, damit sich das Kind beruhigt.
- Die Familie fragen, ob sie irgendwelche Hilfe braucht.
- Denk mal darüber nach: Wie möchtest du behandelt werden, wenn du am Rande eines Nervenzusammenbruchs stehst?
- Habe Mitgefühl und sei einfühlsam, anstatt zu kritisieren.
Am Ende des Videos sagt das Kind: “Ich bin nicht unartig, ich bin autistisch und bekomme einfach zu viele Informationen.”
Schaue dir dieses Video an und finde heraus, wie du dich dadurch fühlst. So kannst du herausfinden, wie sich ein Kind mit Autismus in einer solchen Situation fühlen muss.
https://www.youtube.com/watch?v=Lr4_dOorquQ&feature=youtu.be
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