Nachtschreck: So kannst du deinem Kind helfen

Viele Kinder haben Albträume und wachen deshalb mitten in der Nacht auf. Sie lassen sich dann jedoch wieder schnell beruhigen. Man darf dies aber nicht verwechseln mit einem Nachtschreck, auch als Nachtterror bekannt. 
Nachtschreck: So kannst du deinem Kind helfen

Letzte Aktualisierung: 21. März 2019

Viele Kinder haben Albträume und wachen deshalb mitten in der Nacht auf. Sie lassen sich dann jedoch wieder schnell beruhigen. Man darf dies aber nicht verwechseln mit einem Nachtschreck, auch als Nachtterror bekannt.

Dabei handelt es sich um eine Schlafstörung, die zwar einem Albtraum ähnlich ist, doch viel intensiver und länger auftritt. Der Nachtschreck oder Pavor nocturnus lässt das Kind in der Non-REM-Schalfphase schreckliche Angst erleben, an die es sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann.

Zwar scheint das Kind wach zu sein, doch in Wahrheit schläft es.  Viele Eltern erschrecken sehr, wenn sie ihr Kind in diesem Zustand vorfinden. Doch wenn kein medizinisches Problem vorhanden ist, ist auch kein Grund zur Sorge da, denn der Nachtschreck wirkt sich nicht negativ auf die Gesundheit des Kindes aus.

Nachtschreck

Nachtschreck bei Kindern

Es handelt sich um ein komplexes Phänomen, das auch als Parasomnie bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um Störungen des Erwachens, des partiellen Erwachens oder des Schlafstadienwechsels. 

Zu den häufigsten Parasomnien im Kindesalter zählen Schlafwandeln (Somnambulismus), Sprechen im Schlaf (Somniloquie), Albträume und Nachtschreck.

Während der Nachtruhe durchlaufen wir verschiedene Schlafphasen.  In der REM-Phase entwickeln sich normalerweise die meisten Träume, doch der Pavor nocturnus erfolgt in der Non-REM-Phase.

Meist kommt es dazu ungefähr 2 bis 3 Stunden nach dem Einschlafen, wenn das Kind eine tiefere Schlafphase zwischen Non-REM und REM erlangt.

Bei einem Nachtschreck kann sich das Kind im Bett aufsetzen und auch nach Hilfe schreien oder verängstigt durch das Haus laufen. Nach wenigen Minuten kommt es dann zur Ruhe und schläft wieder friedlich weiter.

Es ist erstaunlich, dass sich das Kind am nächsten Tag nicht mehr daran erinnern kann. Die Eltern sind meist sehr besorgt, da sie sehen, dass ihr Kind an extremer Angst leidet. 

Unterschiede zwischen Nachtschreck und Albtraum

Albträume treten nur in der REM-Phase auf. Doch der Nachtschreck erfolgt während des tiefsten Non-REM-Schlafes, meist im ersten Drittel der Nacht.

Nach einem Albtraum beruhigt sich das Kind meist schnell, wenn es von den Eltern umarmt und begleitet wird. Doch bei einem Nachtschreck reagiert das Kind gar nicht, denn es ist nicht wirklich wach.

Auch wenn es im Bett sitzt und eventuell sogar die Augen offen hat, wird es sich deshalb nicht bewusst, dass jemand im Raum ist. Du solltest es in diesem Zustand nicht aufwecken!

Wenn ein Kind in der Nacht einen Albtraum hatte, kann es sich in der Regel am nächsten Tag daran erinnern. Doch bei einem Nachtschreck bleiben keine Erinnerungen zurück.

Ursachen

Experten glauben, dass es dazu durch ein während des Schlafes überstimuliertes Zentralnervensystem kommt. Meist sind davon Kinder ab drei bis vier Jahren bis zur Pubertät betroffen.

Häufig passiert es dann, wenn die Kinder sehr müde oder krank sind. Der Nachtschreck kann auch in der Folge eines Arzneimittels oder wenn das Kind nicht zu Hause schläft auftreten. 

schlafendes Baby hat keinen Nachtschreck

Was tun bei einem Nachtschreck?

Eltern erschrecken, wenn sie ihr Kind in diesem Zustand beobachten, und wissen meist nicht was tun. Wichtig ist, es nicht aufzuwecken, denn dann würde es desorientiert sein und nicht wissen, wo es ist. 

Am besten wartet man und beobachtet das Kind, bis der Nachtschreck wieder vorbei ist. Denn es könnt dabei aus dem Bett fallen oder aufstehen und sich verletzen. 

Meist dauert dieser Zustand nur wenige Minuten und danach schläft das Kind wieder friedlich.

Es gibt keine Behandlung, um einen Nachtschreck zu verhindern. Du kannst allerdings versuchen, Aktivitäten und Verantwortungen des Kindes zu reduzieren. Vielleicht steht es unter Stress und leidet an Erschöpfung.

Darüber hinaus sollte es keine gewalttätigen Filme ansehen oder Videospiele spielen, die es negativ beeinflussen könnten. Du musst versuchen, dass es sich in der Nacht entspannen und gut erholen kann. 

Wenn der Nachtschreck öfters vorkommt, musst du dein Kind auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen. Dein Kinderarzt wird dir dann raten, was im speziellen Fall deines Kindes am besten zu tun ist. 


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.