Warum verändern sich manche Freundschaften in der Schwangerschaft?
Es heißt immer, dass wahre Freundschaften ewig halten, denn sie sind bedingungslos. Freunde sind die Wahlfamilie, mit der wir gerne unsere Freizeit und die wichtigsten Momente unseres Lebens teilen. Doch während der Schwangerschaft kann sich die Beziehung verändern.
Manche Frauen fühlen sich in der Schwangerschaft einsamer als sonst. Manchmal ist dies nur ein subjektives Gefühl, doch in anderen Fällen handelt es sich um eine Tatsache. Insbesondere für werdende Mütter, die normalerweise ein aktives Gesellschaftsleben haben, ist die Zeit der Schwangerschaft in dieser Hinsicht eine große Umstellung.
Auch wenn sie versuchen, Gewohnheiten so gut wie möglich beizuhalten, ist das nicht immer möglich. Die Schwangerschaftsbeschwerden in den ersten Monaten rauben der werdenden Mutter viel Energie.
In dieser Zeit sind manche Freunde alles andere als solidarisch. Viele distanzieren sich, doch du solltest dir darüber keine Sorgen machen, denn fast allen schwangeren Frauen geht es so.
Wahre Freundschaften?
Vielleicht kannst du dich selbst an die Zeit der Schwangerschaft einer Freundin erinnern, in der du dich etwas zurückgezogen hast. Du solltest dir über dieses Thema nicht zu große Sorgen machen, denn das ist in unserer heutigen Gesellschaft ganz normal.
Viele denken gar nicht daran, dass du jetzt besonders viel Hilfe benötigst und gehen einfach ihren gewohnten Beschäftigungen nach.
Die Distanzierung ist verständlich und kann vielseitig begründet werden. Wozu waren diese Freundschaften da? Um gemeinsam auszugehen und zu feiern? Für Sport oder Spaziergänge in der Freizeit? Sicher kannst du vielen deiner Freizeitaktivitäten gar nicht mehr nachgehen, oder du hast einfach keine Lust darauf.
Alkohol ist ein Tabu, zu viel Aufregung und Anstengung sollte ebenfalls vermieden werden. In der Schwangerschaft verändert sich alles, das ist ein ganz normaler Prozess.
Doch enden Freundschaften tatsächlich aus diesen Gründen? Auch wenn die Freundschaft nicht allzu stark war, muss sie noch lange nicht vorbei sein.
Außerdem kannst du vielleicht feststellen, dass bestimmte Freundschaften eine ganz besondere Beziehung darstellen. Du musst jedoch auch akzeptieren, dass dich die Mutterschaft verändern wird und du damit auch das Gesellschaftsleben zumindest eine Zeitlang einschränken wirst.
Freundschaften mit Frauen, die keine Kinder haben, sind jetzt komplizierter, da es für sie nicht so einfach ist, die Gefühle einer Mutter zu verstehen. Meist vertiefen sich jedoch Beziehungen mit Müttern, denn es können gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht werden.
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Nicht nur Freundschaften verändern sich
Meist gehen Freundschaften deshalb auseinander, weil man sich selbst verändert oder die Lebenssituation anders aussieht. Ein Umzug, eine Hochzeit, ein neuer Job oder veränderte Lebensgewohnheiten wirken sich häufig auch auf den Freundeskreis aus.
Wenn es sich jedoch um wahre Freundschaften handelt, bleiben diese auch dann bestehen, wenn es aus verschiedenen Gründen eine Zeit lang zu mehr Distanz kommt. Doch das Leben mit Kind ist anders und damit verändern sich auch die Lebensgewohnheiten, die nie mehr gleich wie davor sein werden.
Auch die Verfügbarkeit und die Prioritäten verändern sich. Du hast jetzt andere Verantwortungen und Interessen, denn jetzt ist deine wichtigste Aufgabe, Mutter zu sein.
Zwar gehen hier die Meinungen auseinander, doch sehr oft hört man, dass jede Freundschaft im Leben einen bestimmten Zweck erfüllt. Wichtig dabei ist, dies zu schätzen und zu werten, um eine schöne Beziehung aufbauen zu können, ganz unabhängig davon, wie lange sie dauert.
Betrachte immer die positiven Aspekte, das ist insbesondere während der Schwangerschaft sehr wichtig. Doch auch in allen anderen Lebenssituationen wird dir eine zuversichtliche Einstellung weiterhelfen.
Das Gehirn einer Mutter
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Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass sich das Gehirn der werdenden Mutter während der Schwangerschaft verändert. Damit kommt es zu einer veränderten Persönlichkeit und anderen Prioritäten.
Dinge die früher wichtig waren, sind jetzt nur noch zweitrangig. Das bedeutet nicht, dass Freundschaften unwichtig werden, doch viele Frauen werden sich in dieser Zeit darüber bewusst, was am besten für sie ist.
Sie brauchen jetzt viel Zeit, um sich um ihr heranwachsendes Baby zu kümmern. Ausgehen ist jetzt nicht mehr so wichtig, doch das ist ganz normal und ein weiterer Schritt in der persönlichen Entwicklung.
Wenn die Freundinnen keine Mütter sind, verstehen sie diese Situation nicht auf die gleiche Weise und kennen die Bedürfnisse nicht aus eigener Erfahrung. Die Mutterschaft hat meist Veränderungen in Freundschaftsbeziehungen zur Folge, da frischgebackene Mütter Menschen um sich brauchen, die sie zur Gänze verstehen.
Manche Freundschaften gehen deshalb auseinander, weil die Ansichten, Prioritäten und Freizeitaktivitäten jetzt völlig anders aussehen.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass sich die Kinder ab einem gewissen Alter nicht mehr verstehen und in unterschiedliche Richtungen entwickeln und deshalb auch die Freundschaft der Eltern zerfällt. Das Leben ist eine kontinuierliche Veränderung!