Strategien gegen Wutanfälle deines Kindes

Wutausbrüche sind sehr unangenehm und meist kommt es dazu in den unpassendsten Augenblicken. Doch es handelt sich um ein klares Anzeichen dafür, dass dein Kind Unterstützung und Verständnis braucht. Einfache Strategien können dir gegen Wutanfälle helfen. 
Strategien gegen Wutanfälle deines Kindes
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von María José Roldán

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Wenn dein Kind gerade tobt und wütend ist, kannst du seine Emotionen nur schwer kontrollieren. Auch es selbst hat noch nicht gelernt, diese Situation im Griff zu haben und in Worte zu fassen, was es gerne hätte oder woran es sich stört. Doch es gibt Strategien gegen Wutanfälle, die es dir und deinem Kind ermöglichen, die Lage zu beherrschen und zu verstehen. 

Was tun gegen Wutanfälle bei kleinen Kindern?

Wutausbrüche sind sehr unangenehm und meist kommt es dazu in den unpassendsten Augenblicken. Doch es handelt sich um ein klares Anzeichen dafür, dass dein Kind Unterstützung und Verständnis braucht. Einfache Strategien können dir gegen Wutanfälle helfen. 

Zumindest kannst du damit die Situation besser beherrschen. Und dein Kind wird sich sicherer fühlen und bereiter sein, zu kooperieren. So wird die Situation für alle erträglicher. 

Kleine Kinder zwischen einem und vier Jahren haben die Fähigkeit noch nicht entwickelt, um sich frustrierenden Situationen zu stellen. Meist kommt es dann zu einem Wutausbruch, denn schließlich möchten sie unbedingt ihr Ziel erreichen. Manchmal wissen sie auch einfach nicht, wie sie ihre Gefühle anders ausdrücken könnten.

Bei Kindern zwischen einem und zwei Jahren handelt es sich meist einfach um eine Kommunikationsform, denn sie haben noch nicht die sprachlichen Fähigkeiten erworben, die man benötigt, um Wünsche oder Gefühle anders mitzuteilen. Dadurch kommt es zu Frust, negativen Gefühlen und Wut.

Bei etwas älteren Kindern handelt es sich oft um einen Machtkampf mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen. Ab einem Alter von drei bis vier Jahren werden sie langsam unabhängiger und sind sich über ihre Notwendigkeiten und Wünsche bewusst. Sie möchten zeigen, dass sie selbst Entscheidungen treffen können und möchten auch, dass diese respektiert werden.

Was tun gegen Wutanfälle bei Kindern?

Was tun gegen Wutanfälle bei Kindern? Ignorieren!

Eine der besten Strategien ist, die Situation zu ignorieren. Doch Vorsicht: Das bedeutet auf keinen Fall, dein Kind und seine Emotionen zu ignorieren! Du versuchst einfach, sein Verhalten nicht zu beachten, doch solltest dich trotzdem um dein Kind kümmern.

Wenn es außer sich ist und sein Verhalten selbst nicht kontrollieren kann (der präfrontale Cortex, der für Entscheidungen zuständig ist, ist blockiert), braucht dein Kind deine Unterstützung, sobald es sich wieder etwas beruhigt.

Gib deinem Kind Raum

Viele Kinder brauchen in diesem Zustand Raum, um sich zu beruhigen. Du musst nur sicherstellen, dass nichts in der Nähe ist, mit dem sich dein Kind verletzen könnte. Denn während eines Wutanfalls denkt dein Kind nicht daran, dass es sich selbst weh tun könnte. 

Zusammen mit deiner Hilfe kann es allmählich seine Emotionen und Gefühle wieder kontrollieren, lernen sie zu verstehen und seine Selbstkontrolle zurückerlangen. Reagiere nie mit Schreien und vermeide jeden Machtkampf. Gib deinem Kind Raum und sei vorbildhaft, indem du dein emotionales Gleichgewicht zur Schau stellst.

Finde heraus, was mit deinem Kind los ist

Du musst herausfinden, warum dein Kind frustriert ist und was es gerne hätte. Es ist wichtig zu wissen, welche Emotionen zu dem Wutausbruch geführt haben. Insbesondere bei zwei- bis zweieinhalbjährigen Kindern, die meist noch nicht mehr als 50 Wörter in ihrem Wortschatz haben und nicht mehr als zwei zusammenhängende Worte ausdrücken können.

Ihr Vokabular ist noch sehr begrenzt, doch sie haben bereits eine vielseitige Gedankenwelt, Wünsche und Bedürfnisse, die sie versuchen auszudrücken. Wenn sie dies nicht erreichen, ist das sehr frustrierend. 

Es ist deshalb wichtig, deinem Kind Alternativen beizubringen, damit es ausdrücken kann, was es möchte. So kann es zum Beispiel auf Dinge hinweisen und ein Wort dazu sagen.

Wenn es sich jedoch um einen emotionalen Wutausbruch handelt, solltest du herausfinden, was so großes Unbehangen in deinem Kind auslöst. Vielleicht hat es Angst vor der Dunkelheit, die Anwesenheit einer Person gefällt ihm nicht oder es will einfach andere Kleidung anziehen.

Umarme dein Kind

Es kann sehr kompliziert für manche Eltern sein, ihr Kind während eines Wutanfalles zu umarmen. Doch tatsächlich benötigen dies beide, sowohl das Kind, als auch die Eltern. Es ist wichtig das Kleine zu umarmen, damit es weiß, dass du trotz des schlechten Verhaltens nicht verärgert bist; und dass du für es da bist, um ihm zu helfen. Es soll sich damit besser fühlen und lernen, seine Emotionen, die ihm so weh tun, zu beherrschen.

Diese einfachen Strategien gegen Wutanfälle können helfen, die Situation zu kontrollieren und dein Kind in diesem Augenblick zu unterstützen, damit es allmählich lernt, dass es auch andere Wege gibt.


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