Was tun, wenn mein Kind schreit?

Babys sind in ihren Bewegungen eingeschränkt und haben nur wenige Ausdrucksmöglichkeiten. Deshalb weinen sie, um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich zu ziehen. Doch was tun, wenn ein größeres Kind schreit?
Was tun, wenn mein Kind schreit?
María Alejandra Castro Arbeláez

Geprüft und freigegeben von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Geschrieben von Pedro González Núñez

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Babys sind in ihren Bewegungen eingeschränkt und haben nur wenige Ausdrucksmöglichkeiten. Deshalb weinen sie, um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern auf sich zu ziehen. Doch was tun, wenn ein größeres Kind schreit?

Was, wenn ein Kind auch noch nach den ersten Lebensmonaten durch Weinen oder Schreien auf sich aufmerksam macht? Das kann sehr unangenehm und nervig sein, deshalb geben wir dir ein paar Tipps, um in dieser Situation richtig zu reagieren. 

Schreien macht nervös und führt oft dazu, dass Eltern außer sich geraten und falsch reagieren. Außer in Notfallsituationen hat diese Verhaltensweise keine positiven Eigenschaften. 

Ein schreiendes Kind frustriert seine Eltern häufig, oft schämen sie sich auch, wenn dieses Verhalten in der Öffentlichkeit vorkommt. Auch Freunde oder Unbekannte wundern sich, wenn sie die Schreie eines Kindes hören und schütteln oft den Kopf. 

Kind schreit

Warum Kinder schreien

  • Es möchte alles sofort bekommen. Wenn dein Kind jedes Mal schreit, wenn es etwas möchte und es das dann auch bekommt, da du nervös wirst und es beruhigen möchtest, verstärkst du dieses Verhalten nur. Das Kind glaubt, dass es schreien muss, um seine Wünsche zu befriedigen. Es assoziiert das Schreien also mit Positivem.
  • Negative Emotionen und Gefühle können ebenfalls bewirken, dass ein Kind schreit. Es kann seine Gefühle noch nicht identifizieren und noch weniger managen. Auch uns Erwachsenen fällt dies oft schwer, du kannst deshalb nicht von deinem Kind erwarten, dass es sich immer perfekt verhält. Wenn es sich schlecht fühlt, nervös, frustriert oder traurig ist, kann es dies oft nicht in Worte fassen und drückt seine Sorgen durch Schreien aus, um deine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
  • Hat dein Kind das Schreien zu Hause gelernt? In machen Fällen machen es sich die Eltern, Großeltern oder Pfleger zur Gewohnheit, das Kind anzuschreien, um es zu kontrollieren. Wenn dies häufig vorkommt, dann gewöhnt es sich daran und ahmt dieses Verhalten nach. Es wird versuchen, seine Konflikte ebenfalls durch Schreien zu lösen.
  • Die Trotzphase ist ein normaler Entwicklungsabschnitt, der im Alter von zwei bis drei Jahren beginnt. Die Sprösslinge werden immer eigenständiger, entdecken ihre Umgebung und fühlen sich schon recht unabhängig. Wenn ihre Freiheit eingeschränkt wird, werden sie trotzig und stur, was sie oft zeigen, indem sie schreien.

Du kennst jetzt die häufigsten Ursachen, warum ein Kind schreit. Natürlich gibt es auch andere mögliche Auslöser, die zum Beispiel auf gesundheitliche oder psychologische Ursachen zurückgeführt werden können.

In diesem Fall musst du zu einem Facharzt. Doch wir schauen uns jetzt an, was man tun kann, wenn ein Kind aus den ganz normalen, oben beschriebenen Gründen schreit.

Kind schreit

Was tun, wenn mein Kind schreit?

  • Gehe mit gutem Vorbild voran! Schreie auch du nicht, auch wenn es dir schwer fällt. Bewahre deine Ruhe und hebe deine Stimme nicht. Dein Kind kann so lernen, dass es andere Möglichkeiten gibt, Konflikte zu lösen. Wenn es beobachtet, dass ein Gespräch und die Erklärung der Gründe ausreichend sind, wird es dich nachahmen. Natürlich sind auch Faktoren wie Müdikeit, Stress, alltägliche Hektik, physisches Unwohlsein oder Sorgen im Spiel. Doch du solltest trotzem nicht nervös werden und ruhig reagieren. Kontrolliere deine Emotionen und versuche, Stress richtig zu managen, um zu verhindern, deine Kinder anzuschreien.
  • Gib nicht nach, wenn dich dein Kind erpressen möchte. Erkläre ihm ruhig, dass es durch Schreien nicht bekommt, was es will. Erfülle seine Wünsche nicht, solange dein Kind schreit!
  • Erkläre deinem kleinen Schatz, dass Schreien nicht gut ist. Gib ihm Beispiele von schreienden Personen und erkläre ihm, wie unangenehm das ist.
  • Hilf deinem Kind, Emotionen und Gefühle zu identifizieren und richtig zu managen. Es muss lernen, dass es normal ist, sich manchmal schlecht zu fühlen. Zeige ihm mögliche Lösungen, damit es negative Gefühle überwinden kann.
  • Beglückwünsche dein Kind, wenn es dich höflich um etwas bittet, anstatt zu schreien. Es weiß so, dass es auch ohne Schreien geht  und wird sich in Zukunft anstrengen. Du verstärkst so auch seine Selbstsicherheit und sein Selbstwertgefühl.

Es gibt verschiedenste Methoden, die du nutzen kannst. Lege deinem Kind zum Beispiel den Finger auf den Mund, damit es aufhört zu schreien und nachdenkt. Wichtig ist, liebevoll und einfühlsam zu reagieren.

Dein Kind soll auf logische Art erkennen, dass Schreien nicht zum Ziel führt und nicht positiv ist. Wie bei jedem Lernprozess brauchst du auch hier viel Geduld


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.