Wehen einleiten mit Oxytocin

Wehen einleiten ist gängige Praxis.
Wehen einleiten mit Oxytocin
María Alejandra Castro Arbeláez

Geschrieben und geprüft von der Psychologin María Alejandra Castro Arbeláez.

Letzte Aktualisierung: 18. August 2018

Das Wehen einleiten mit Oxytocin wird dann angewendet, wenn die Mutter dieses Hormon nicht in ausreichender Menge produziert. Hier erzählen wir dir die Nebenwirkungen und wie das Hormon wirkt.

Warum wird Oxytocin bei der Geburtseinleitung eingesetzt? Einer der größten Zweifel einer schwangeren Frau ist, wie ihr Kind auf die Welt kommen wird. Die meisten träumen von einer vollkommen natürlichen Geburt. Das heißt ohne irgendwelche Medikamente, die sich auf das Baby auswirken könnten.

Viele Frauen haben das Glück, sich diesen Wunsch zu erfüllen und eine völlig natürliche Geburt zu haben. Es gibt jedoch auch viele, bei denen es nicht ganz so reibungslos klappt. Dann entscheidet das medizinische Team oft, Oxytocin zum Wehen einleiten einzusetzen, damit sich der Prozess nicht länger hinzieht und dem Neugeborenen kein Schaden zugefügt wird.

Um den Grund zu verstehen, warum Oxytocin bei der Geburtsarbeit hilfreich ist, solltest du einige Dinge wissen.

Was ist Oxytocin?

Oxytocin ist ein Hormon, das auf natürliche Weise im Körper auf der Ebene des Hypothalamus produziert wird. Es ist notwendig, damit der Geburtsprozess stattfindet, weil es die Gebärmutter dazu bringt, sich zu den so genannten Wehen zusammenzuziehen.

Seine höchste Produktion beginnt, wenn am Ende der Schwangerschaft eine Erweiterung des Gebärmutterhalses auftritt. Dies wird durch den Kontakt des Kopfes des Babys mit dem Eingang des Geburtskanals unterstützt.

Zu diesem Zeitpunkt sendet der Körper ein Signal, das die Freisetzung des Hormons anstößt. Das aktiviert die notwendigen Kontraktionen in der Gebärmutter, so dass sich der Geburtskanal erweitert und das Baby die Vagina passieren kann.

Das Wehen einleiten mit Oxytocin verursacht normalerweise keine stärkeren Schmerzen als das körpereigene Hormon.

Synthetisches Oxytocin bei der Geburt

Viele Frauen produzieren nicht die für die Geburt notwendige Menge an Oxytocin. Daher beschließt das Ärzteteam, synthetisches Oxytocin einzusetzen, damit die Geburt des Babys erfolgen kann.

Es gibt mehrere Marken von synthetischem Oxytocin. Sie erfüllen die gleiche Funktion wie das körpereigene, aber je nach Organismus der Frau mit unterschiedlichen Wirkungen.

Synthetisches Oxytocin wird nicht nur zum Einleiten der Geburt verwendet, sondern auch, wenn die Wehen nicht stark genug sind, um das Baby zu gebären. Oxytocin wird von Ärzten auch oft benutzt, um den Uterus nach der Geburt schneller zusammenzuziehen. So werden mögliche Komplikationen durch innere Blutungen vermieden.

Ebenso sorgt das Hormon dafür, die Plazenta auszustoßen. Bei einer vaginalen Geburt löst sich diese normalerweise von den Gebärmutterwänden. Dafür treten nach der Geburt etwas stärkere Wehen auf, so dass das Oxytocin-Niveau höher sein muss.

Bei Frauen, die einen Kaiserschnitt haben, muss der Arzt nach der Geburt des Kindes eine angemessene Menge Oxytocin verabreichen. Der Zweck dafür ist, die Plazenta vollständig auszustoßen.

Wehen einleiten mit Oxytocin: Was passiert?

Obwohl sein Gebrauch in der gegenwärtigen Medizin sehr üblich ist, muss das Hormon sehr kontrolliert eingesetzt werden. Es wird intravenös mit einem Tropf verabreicht. Dabei muss der Arzt die Stärke der Wehen genau überwachen, so lange bis sie für die Geburt des Kindes ausreichend sind.

Während das Oxytocin-Niveau langsam abnimmt, muss der Spezialist den Blutdruck des Patienten sowie den Herzschlag des Babys kontrollieren. Auf diese Weise wird die richtige Hormonmenge für die Patientin eingestellt.

“Oxytocin ist ein Hormon, das der Körper produziert; es ist notwendig für den Geburtsprozess.”

Wann sollte Oxytocin nicht verwendet werden?

In Fällen, in denen das Baby in Gefahr ist oder sich nicht in der richtigen Lage befindet, wird die Geburt nicht mit Oxytocin eingeleitet. Auch bei einer vorliegenden Plazenta oder einem Missverhältnis zwischen dem Kindskopf und dem Beckenkanal ist die Verwendung tabu.

Darüber hinaus sollte die Anwendung im Fall von Zwillingsschwangerschaften genau analysiert werden oder bei einem früheren Kaiserschnitt. Oder aber, wenn die Mutter an Herzkrankheit, Bluthochdruck oder Nierenversagen leidet.

Beim Wehen einleiten sollten sich Frauen keine Sorgen machen. Es ist eine sehr gängige Praxis.

Ist eine eingeleitete Geburt schmerzhafter?

Die vom synthetischen Hormon erzeugten Wehen sind denen sehr ähnlich, die auch natürlich vorkommen. Der Schmerz kann sich jedoch stärker anfühlen weil er plötzlich und ohne mentale Vorbereitung ein paar Sekunden nach den ersten Tropfen auftritt.

Das Wehen einleiten mit Oxytocin muss ausschließlich der Arzt analysieren und anordnen. Die zukünftige Mutter sollte sich keine Sorgen machen: Diese Methode ist sehr häufig und die Ergebnisse sind positiv.


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