Verstopfung in der Schwangerschaft

Leidest auch du an Verstopfung in der Schwangerschaft? Dann solltest nach einer Lösung suchen. Denn es handelt sich hierbei nicht nur um eine lästige Beschwerde. Es können dadurch auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen entstehen.
Verstopfung in der Schwangerschaft
Sara Viruega Encinas

Geschrieben und geprüft von der Pharmazeutin Sara Viruega Encinas.

Letzte Aktualisierung: 03. Mai 2023

Verstopfung in der Schwangerschaft ist eine recht übliche Beschwerde, die viele Frauen betrifft. So leiden etwa 50 % der werdenden Mütter an diesem unangenehmen Problem. In diesen 9 Monaten kommt es zu vielen Veränderungen im Körper und damit gehen oft Verdauungsbeschwerden einher.

Viele Frauen leiden im ersten Schwangerschaftsdrittel an Übelkeit und Erbrechen. Und genauso ist es keineswegs ungewöhnlich, dass auch andere Probleme auftreten. So zum Beispiel Sodbrennen sowie Blähungen und eben auch Verstopfungen. Als Verstopfung gilt gemeinhin, wenn die Häufigkeit der Stuhlentleerung weniger als 3 Stuhlgänge pro Woche beträgt.

Warum kommt es zu Verstopfung in der Schwangerschaft?

Wenn die Schwangerschaft beginnt, gibt es viele hormonelle Veränderungen im Körper einer Frau. Diese betreffen natürlich den ganzen Organismus. Unter anderem kommt es zu einer erhöhten Ausschüttung von Progesteron. Dabei handelt es sich um ein wesentliches Hormon in der Schwangerschaft.

Zunächst wird dadurch die Gebärmutter darauf vorbereitet, den Embryo aufzunehmen. Auch begünstigt das Hormon die Elastizität des Gewebes und es verhindert ungewollte Kontraktionen der Gebärmutter. Außerdem schützt es den Fötus durch die Bildung des Schleimpfropfens. Darüber hinaus ist Progesteron aber auch dafür verantwortlich, dass der Verdauungsprozess sowie die Darmtätigkeit langsamer werden.

Frau auf der Toilette leidet an Verstopfung in der Schwangerschaft

Außerdem gibt es noch einen weiteren Aspekt, der eine Verstopfung in der Schwangerschaft begünstigt. Denn da ist der zunehmende Druck auf Darm und Rektum. Diesen übt die sich langsam vergrößernde Gebärmutter aus. Dazu kommt es insbesondere in den letzten Monaten der Schwangerschaft. Und dadurch wird die Beförderung der Lebensmittel komplizierter und langsamer.

Manchmal wird Verstopfung in der Schwangerschaft auch durch Eisenpräparate verursacht. Denn diese bekommen die werdenden Mütter oft verschrieben. Gerade in diesen 9 Monaten kommt es häufig zu Anämie. Denn es gibt einen erhöhten Bedarf an Blut und roten Blutkörperchen, um das heranwachsende Baby zu ernähren. Wenn es also dazu kommt, muss man die Anämie mit entsprechenden Eisenpräparaten behandeln.

Sollten diese Präparate die Ursache für eine Verstopfung in der Schwangerschaft sein, wird der Arzt eine Senkung der Dosis in Betracht ziehen oder andere zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist, dass du bei einer Anämie, die behandelt werden muss, nicht eigenhändig die Einnahme dieser Präparate unterbrichst, nur weil du Angst vor den Verstopfungen hast. Du solltest immer deinen Arzt oder deine Ärztin konsultieren. Denn es gibt andere Lösungen, wie das Problem behandelt werden kann.

Mögliche Folgen von Verstopfung in der Schwangerschaft

Wie bereits gesagt: Verstopfung in der Schwangerschaft ist ein Problem, bei dem du nach einer Lösung suchen solltest. Denn diese Beschwerde ist nicht nur unangenehm. Sondern sie kann auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Wenn du an einer Verstopfung leidest, strengst du dich bei dem Versuch, deinen Stuhl zu entleeren, viel mehr an. Dadurch steigt der Druck auf die Darmwand und eine normale Durchblutung wird verhindert. Dies führt in der Regel zu einer Erweiterung der Venen in dem Bereich und unter anderem auch zur Bildung von Krampfadern oder von Hämorrhoiden.

In einigen Fällen kann eine Verstopfung auch für das Auftreten von Blasenentzündungen und Kolpitis verantwortlich sein. Dies ist zurückzuführen auf die Zunahme von Bakterien im Darm. Zu dieser Zunahme kommt es durch den fast kompletten Stillstand des Stuhls im Darm. Diese Bakterien können dann auch in die Harnwege gelangen und in der Folge dort Infektionen verursachen.

Frau leidet an Verstopfung in der Schwangerschaft

Was kannst du bei einer Verstopfung in der Schwangerschaft tun?

Wie du sehen konntest: Eine Verstopfung in der Schwangerschaft ist das Ergebnis vieler Prozesse, auf die du nur wenig Einfluss hast. Aber es gibt auch ein paar wirksame Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um dir Linderung zu verschaffen. Eine davon ist regelmäßige körperliche Bewegung. Natürlich immer an deine Möglichkeiten angepasst.

Auch mit deiner Ernährung kannst du wirksam gegen Verstopfungen vorgehen. Wenn du also während der Schwangerschaft an Verstopfungen leidest, solltest du nicht lange zögern und den Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln erhöhen. Einige der Lebensmittel, die dir dabei helfen können, sind:

  • Früchte: Besonders gut sind z. B. Orangen, Kiwis oder Trauben.
  • Gemüse: Hier sind beispielsweise Spinat, Mangold, grüne Bohnen oder Salat zu empfehlen.
  • Hülsenfrüchte

Darüber hinaus solltest du auch deine Flüssigkeitsaufnahme erhöhen. Der Körper einer Frau braucht während der Schwangerschaft mehr Flüssigkeit und in der Folge nimmt der Darm auch mehr Wasser auf. Dadurch wird der Stuhl härter und somit auch der Stuhlgang schwieriger. Um also etwas dagegen zu tun, solltest du mindestens anderthalb Liter Wasser pro Tag trinken.

Fazit

Verstopfung in der Schwangerschaft ist ein häufiges Problem. Falls auch du an diesen Beschwerden leidest, solltest du versuchen, eine ballaststoffreiche Ernährung einzuhalten und auf ausreichende körperliche Bewegung achten. Wenn das aber nichts hilft, ist es ratsam, deinen Arzt oder deine Ärztin um Rat zu fragen. Denn er oder sie weiß ganz sicher Rat und kann dir helfen.


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