Was Stiefeltern beachten sollten
Nach einer Trennung oder dem Tod eines Lebenspartners kann eine neu zusammengewürfelte Familie eine tolle Gelegenheit sein. Man kann erneut Liebe erleben. Und mit den anderen Familienmitgliedern bereichernde Erfahrungen teilen. Das gilt sowohl für Stiefeltern als auch -kinder.
Doch es gibt nicht nur Sonnenseiten, wenn sich eine neue Familie zusammenfindet.
Gerade für Stiefvater oder -mutter ist es oft nicht einfach, richtig einzuschätzen, wie sie sich verhalten sollen. Es gibt bestimmte Grenzen, die sie nicht überschreiten sollten.
In diesem Artikel findest du mehr Information dazu, was Stiefeltern im Umgang mit der neuen Familien beachten sollten.
8 Punkte, die Stiefeltern beachten sollten
Wenn du eine Beziehung mit jemandem beginnst, der oder die bereits Kinder hat, ist vor allem eins wichtig: Du musst unbedingt verstehen, dass die Eltern-Kind-Beziehung stark und gesund bleiben muss.
Denn nur so kann alles andere auch richtig funktionieren. Kinder dürfen zu keinem Zeitpunkt das Gefühl bekommen, sie würden verlassen. Das gilt vor allem dann, wenn es darum geht, dass ein neuer Mensch Teil der Familie wird.
Stiefeltern sollten also versuchen, sich nicht zu invasiv zu verhalten. Denn sonst kann es passieren, dass sich der Familienkern angegriffen fühlt. Anstatt deinen Willen und deine Lebensstil durchsetzen zu wollen, solltest du lieber die folgenden Tipps durchlesen.
So kannst du vermeiden, bestimmte Grenzen zu überschreiten. Und du wirst in deiner neuen Rolle als Stiefvater oder -mutter ganz sicher bessere Ergebnisse erzielen!
1. Versuche nicht, den Platz des Vaters oder der Mutter einzunehmen
Dabei ist es egal, ob die neue Familie Ergebnis einer Scheidung oder eines Todesfalles ist.
Keinesfalls sollten Stiefeltern versuchen, den wahren Vater bzw. die wahre Mutter zu ersetzen. Auch wenn du deine Stiefkinder so liebst, als wären sie tatsächlich deine eigenen: Sie sind es nicht.
Daher musst du zum einen die Erziehungsmethoden respektieren.Und zum anderen solltest du nicht verlangen, dass dich die Kinder so behandeln wie den Elternteil, der nicht mehr da ist.
2. Greife nicht zu körperlicher Strafe gegenüber den Kindern
Schon bei eigenen Kindern handelt es sich dabei um unangemessenes Verhalten. Umso mehr gilt dies also für deine Stiefkinder. Und die Erfahrung von körperlicher Züchtigung durch ein neues Familienmitglied kann die Beziehung definitiv stark beeinträchtigen.
Du solltest also versuchen, in entsprechenden Situationen ruhig Blut zu behalten, damit es nicht zu Eskalationen kommt.
3. Nimm keine autoritäre Haltung ein
Dabei kann es sein, dass kleine Kinder, insbesondere solche unter 5 oder 6 Jahren, eher noch bereit sind, die Autorität eines Stiefelternteils in der neuen Familie zu akzeptieren. Aber gerade schulpflichtige Kinder und Jugendliche akzeptieren dies oft nicht.
4. Misch dich nicht in Auseinandersetzungen ein
Das gilt zum einen für die Auseinandersetzungen, die dein Partner oder deine Partnerin mit ehemaligen Lebensgefährten hat.
Es mag verlockend sein, dabei Partei zu ergreifen. Aber es ist auf keinen Fall das Richtige, sich in diesen Konflikt einzumischen. Denn auch wenn die Liebesbeziehung zwischen den beiden zu Ende ist, besteht doch immer noch eine nicht zu unterschätzende Verbindung: Schließlich haben sie ein oder mehrere Kinder gemeinsam.
Vermeide also Äußerungen, die deiner Position innerhalb der neuen Familie nicht angemessen sind.
5. Und nochmal: Misch dich nicht in Auseinandersetzungen ein
Dasselbe gilt auch für eventuelle Auseinandersetzungen deines Partners oder deiner Partnerin mit den Kindern. Denn du willst ja sicher, dass sowohl deine Paarbeziehung als auch die Beziehung zu deinen Stiefkindern von Dauer ist.
Daher ist es am besten, dass diese ihre Konflikte alleine bewältigen. Schon ein Wort, das nicht zum richtigen Zeitpunkt gesagt wird, kann Ressentiments hervorrufen. Und diese können schwer zu beseitigen sein.
Außerdem können auch bestimmte Gefühle von Unbehagen in der Paarbeziehung entstehen. Besser ist es also, du vermeidest solche Spannungen. Und du lässt die Beteiligten das Problem selbst lösen.
6. Unterwandere nicht die Autorität des abwesenden Elternteils
Weiterhin zu beachten für Stiefeltern: Die Autorität des oder der Ex solltest du keinesfalls unterwandern. Denn die Eltern der Kinder haben sich auf bestimmte Regeln geeinigt, die eingehalten werden sollen. Und du solltest dich diesen Regeln unter keinen Umständen widersetzen.
Tatsächlich wäre das unangemessen. Denn selbst wenn die sentimentale Beziehung der beiden vorüber ist, bleiben sie dennoch für immer die Eltern der Kinder. Und das Recht, bestimmte Entscheidungen zu treffen und angemessene Regeln in der Erziehung festzulegen, sollte den Eltern vorbehalten bleiben.
7. Rede nicht schlecht über den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin
Dabei spielt es keine Rolle, ob du denkst, dass er oder sie kein guter Mensch ist oder viele Fehler gemacht hat.Indem du über den abwesenden Elternteil urteilst, wirst du nur erreichen, dass die Kinder entweder unangemessene Vorstellungen von ihrem Vater oder Mutter bekommen. Oder dass gar größere Konflikte entstehen.
Wenn du schlecht über den abwesenden Elternteil sprichst, kann das in den Kindern Gefühle der Ablehnung dir gegenüber entstehen lassen. Und sowohl dein Partner oder deine Partnerin als auch deine Stiefkinder können sich angegriffen fühlen.
8. Übe keinen Druck aus und sei nicht eifersüchtig
Auch solltest du keinen irgendwie gearteten Druck auf deinen Partner oder deine Partnerin ausüben.
Ebensowenig sollte die Zeit, die er oder sie mit den Kindern verbringt, Anlass für dich sein, wütend oder eifersüchtig zu werden. Denn es ist wichtig zu verstehen, dass Kinder oft einfach die Mutter oder den Vater brauchen. Die Stiefeltern können ihnen manchmal einfach nicht dasselbe geben.
Also geht es darum, diese Momente der Intimität zu respektieren. Du musst lernen, sie nach und nach wenn möglich auch als Familie zu teilen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Alcázar López-Cózar, P. C. (2021). Los adolescentes en las familias reconstituidas. [Trabajo de Grado, Universidad Pontificia Comillas]. Disponible en: https://repositorio.comillas.edu/xmlui/handle/11531/50804
- Ferrando, G. (2007). Familias recompuestas y padres nuevos. Derecho & Sociedad, (28), 311-319. Disponible en: https://repositorio.pucp.edu.pe/index/handle/123456789/118380
- Gómez Corporan, D. (2021). Análisis de la dinámica en familias con hijos de 10 a 14 años con conductas disruptivas en el consultorio de psicología integral, periodo junio–diciembre 2020, Distrito Nacional, República Dominicana. Estudio de caso. [Trabajo de Grado, Universidad Nacional Pedro Henríquez Ureña]. Disponible en: https://repositorio.unphu.edu.do/handle/123456789/4168
- Rivas, A. M. R. (2008). Las nuevas formas de vivir en familia: el caso de las familias reconstituidas. Cuadernos de Relaciones Laborales, 26(1), 179-202. Disponible en: https://www.proquest.com/openview/f5736c563e6122915bb5b655cb2171d0/1?pq-origsite=gscholar&cbl=55460
- Villa Guardiola, V. J., & Hurtado Peña, A. (2021). La protección jurídica de las familias reconstituidas o ensambladas en la postmodernidad. Justicia, 26(40), 82-97. Disponible en: http://www.scielo.org.co/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0124-74412021000200082