Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung: Wie du herausfindest, ob dein Kind an ADHS leidet
Wenn dein Kind an einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leidet, solltest du wissen, dass es sich dabei um ein Syndrom unserer Zeit handelt, das bei der “Multitasking“-Generation oder den “Digital Natives” besonders häufig vorkommt. Mit anderen Worten, erst in der Neuzeit wurde diese neurobiologische Störung erkannt und diagnostiziert, die die Entwicklung des Kindes in Bezug auf das, was von den meisten Menschen als normal angesehen wird, behindert.
Ablenkbar, vergesslich, zurückgezogen, langsam, hyperaktiv, unruhig und impulsiv sind einige der Bezeichnungen für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung. Jeder würde sagen, dass dies ein normales Verhalten ist, nur zeigen die Kinder, die an ADHS leiden, diese Eigenschaften in übertriebenem Maße.
Sobald diese Etikettierungen jedoch überwunden sind, versteht man, dass es sich um eine andere Art handelt, die Welt zu verstehen. Nicht mehr und nicht weniger.
Diese Störung tritt bei Jungen häufiger auf als bei Mädchen. Sie tritt regelmäßig bei Jungen auf und bleibt in der Regel ein Leben lang bestehen. Sowohl erbliche als auch umweltbedingte Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung.
Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrer/innen eines Kindes mit ADHS müssen sich an Spezialisten wenden, die das Kind untersuchen und feststellen, ob es an diesem Syndrom leidet oder nicht. Wir wollen dir hier nur einige Anzeichen nennen, die dir helfen, das Syndrom zu erkennen und dein Kind ein wenig besser kennen zu lernen.
Das letzte Wort hat der Spezialist oder die Spezialistin.
Aufmerksamkeitsdefizit oder Hyperaktivität?
Nach dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders DSM-V ist ADHS eine neurobiologische Funktionsstörung, die ein anhaltendes Muster von Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität/Impulsivität aufweist, das die normale Entwicklung oder Funktion des Kindes beeinträchtigen kann.
Außerdem ist ADHS in der Klassifikation der psychischen Störungen der APA (American Psychiatric Association) aufgeführt und wird im Schulalter zwischen 4 und 12 Jahren diagnostiziert. Etwa 7 % der Schulkinder leiden an ADHS.
Es gibt verschiedene Varianten der Störung: Aufmerksamkeitsdefizit oder Hyperaktivität. Die Eltern sollten auf die soziale Entwicklung und die Lernfähigkeit des Kindes achten und darauf, ob das zurückgezogene oder zerstreute Verhalten des Kindes mehr als zwei Lebensbereiche betrifft: Schule, Gesellschaft oder Familie. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob die Störung nicht durch eine Krankheit verursacht wird.
Woher weißt du, ob dein Kind an einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung leidet?
Die Diagnose wird von einem Spezialisten für ADHS gestellt, damit es nicht, wie so oft, zu Fehleinschätzungen kommt. Es gibt jedoch bestimmte Verhaltensmuster, die es den Eltern leichter machen, ein Problem im Verhalten ihres Kindes zu erkennen.
Und bekanntlich ist eine frühzeitige Feststellung wichtig, damit die Behandlungen wirksamer sind und das Wohlbefinden des betroffenen Kindes fördern. Das Ziel besteht einzig und allein darin, dass es seine Fähigkeiten mit Freude und in Freiheit entwickeln kann.
Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung
Zu den Symptomen von Kindern, die an einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung leiden, gehören die folgenden:
- Sie haben Probleme mit der Aufmerksamkeit für Details.
- Die Kinder sind oft abwesend und in sich gekehrt.
- Außerdem haben sie Schwierigkeiten zu erkennen, was in einer Szene oder Situation wichtig ist.
- Sie respektieren den persönlichen Raum anderer nicht und stören.
- Diese Kinder sind impulsiv in ihren Reaktionen oder Antworten. Sie denken nicht nach, wenn sie etwas sagen. Außerdem handeln sie in der Regel eher aus einem Impuls als aus Überlegungen heraus.
- Des Weiteren verlieren sie oft den Überblick über Aufgaben oder Aktivitäten und sind leicht ablenkbar. Sie sind nicht konstant und wechseln die Aufgaben, ohne die vorherige beendet zu haben.
- Kinder mit eingeschränkter Aufmerksamkeit oder Hyperaktivität haben soziale und schulische Schwierigkeiten.
- Lehrer/innen stufen diese Kinder in der Regel als faul ein und benoten sie in einigen Fächern schlecht. Das wiederum wirkt sich auf die familiären Beziehungen aus, da die Eltern das Kind auf der Grundlage des Urteils der Lehrkraft sehen.
- Es fällt diesen Kindern schwer, still zu sitzen und sie sind ständig in Bewegung. Sie ziehen mit ihrem Verhalten immer die Aufmerksamkeit auf sich.
- Diese Kinder reden viel.
- Sie verlieren Gegenstände.
- Sie finden es schwierig, in der Stille zu spielen
Wenn dein Kind mehr als fünf dieser Verhaltensweisen zeigt und diese seine schulischen Leistungen oder seine soziale Entwicklung beeinträchtigen, solltest du einen Spezialisten oder eine Spezialistin aufsuchen. Er/sie führt Tests und Untersuchungen durch, um festzustellen, ob es sich um eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung handelt.
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