Die Erwartungen an ein Regenbogenbaby

Über Fehlgeburten oder den frühzeitigen Tod eines Babys wird kaum gesprochen. Sie gehen zu früh von uns und werden zu jenen Sternenkindern, die Eltern für immer in ihren Herzen tragen.
Valeria Sabater

Geprüft und freigegeben von der Psychologin Valeria Sabater.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 22. Dezember 2021

Das Regenbogenbaby ist jenes Kind, das geboren wird, nachdem die Mutter eine Fehlgeburt erlitten hat. Diese Babys bringen unglaubliche Freude. Sie bringen Hoffnung und das Bedürfnis, nach dem Verlust eines Babys, als Familie wieder neu zusammenzufinden.

Es ist etwas komplex und in einigen Momenten gnadenlos. Viele Mütter sehen sich manchmal einer gewissen sozialen Ignoranz und Unsensibilität gegenüber. Eine weitverbreitete Meinung ist, dass man den Verlust eines größeren Kindes nicht mit dem eines Babys, das man weder kannte, noch das zu leben begonnen hat, vergleichen kann.

Ein Aspekt, den wir von Anfang an klarstellen sollten, ist, dass jeder Verlust schwer und nicht vergleichbar ist. Der Schmerz, ein Kind zu verlieren, wird auf viele verschiedene Arten erlebt. Es gibt Familien, die sich ihrer Traurigkeit stellen oder aber auch in eine tiefe Hilflosigkeit, bis hin zu einer Depression, verfallen.

Sternenkinder, diese Babys, die noch im Mutterleib sterben, sind Wesen, die existierten, die kämpften, um zu leben und die wachsen wollten, denen aber das Schicksal diese Möglichkeit versagte. Etwas, das Eltern von Regenbogenbabys gut kennen. Sie bringen Hoffnung nach einem Verlust, sind aber nicht da, um das verlorene Geschwisterchen zu ersetzen.

Jedes Kind hat einen Platz im Herzen seiner Mutter und seines Vaters, auch wenn das Leben sie vorzeitig von ihnen genommen hat.

Sternenkinder und unsere persönlichen Wirbelstürme

Auf das Regenbogenbaby wartend

Fehlgeburten und Totgeburten sind häufiger als wir denken. Daher ist es unumgänglich, dass es eine Art psychologisches und fürsorgliches Protokoll für die betroffenen Familien und insbesondere für die Mütter gibt.

  • Jede Frau wird diesen Verlust auf eine Art leben, es ist aber notwendig, dass sie in der Lage ist, die Trauer in einer ganzheitlichen Weise zu erleben. Dabei sollten ihre Nächsten aber auch Fachleute sie begleiteten.
  • Es kommt immer häufiger vor, dass eine Frau mehrere gescheiterte Versuche, schwanger zu werden, unternimmt.
  • Diese Erfahrung kann sehr schwer sein. Sternenkinder gehen von uns, strahlen hell und geben uns Licht. Für die Mutter gibt es jedoch eine Zeit, in der sie einen Sturm fühlt, nur Dunkelheit sieht und das verzweifelte Gefühl hat, “verantwortlich” zu sein für diesen Verlust. Ein Gedanke, dem man sich stellen und den man besiegen muss.
Nach einem Sternenkind folgt ein Regenbogenbaby

Regenbogenbaby: Die Erwartung an ein einzigartiges Gesicht und ein Licht in einem starken Herzen

Die Trauer um den Verlust eines Babys kann lang oder kurz sein, man wird den Schmerz aber in der Seele tragen. Es ist etwas, das viele Mütter versuchen, mit sich alleine auszumachen und in ihrem Inneren tragen. Sie werden lernen, damit zu leben.

Etwas, das bei Paaren nach einem solchen Verlust üblich ist, ist der Widerwille, es erneut zu versuchen. Die Angst ist da. Doch nach und nach werden die Hoffnung und die Sehnsucht stärker. Der Wunsch, erneut Eltern zu werden, bringt das Wunder: das Regenbogenbaby, dieses Kind, das den Sturm stoppt und wieder Licht in die Dunkelheit bringt.

Ein gesundes Baby heilt, tröstet und baut gleichzeitig die Mutter neu auf. Dieses Kind erhellt die Tage seiner Eltern aufs Neue.

Mutter erwartet Regenbogenbaby

Etwas, was den Eltern von Regenbogenbabys sehr klar ist, ist, dass es Aspekte gibt, über die es sich zu reflektieren lohnt:

  • Das Regenbogenbaby ist nicht da, um das Sternenkind zu ersetzen.
  • Das ungeborene Baby wird immer seinen eigenen Platz in der Familie haben. Seine Eltern werden es stets in der Seele tragen und die unsichtbare Verbindung wird stets vorhanden sein.
  • Frauen erleben die Schwangerschaft nach dem Verlust eines Kindes auf eine andere Weise. Die Angst ist da und es ist ganz normal, in bestimmten Momenten Panik zu verspüren. Diese Gefühle sind aber normal und man erwartet sie. Das Beste in diesen Situationen ist es, eine gute Kommunikation mit dem Partner und den Ärzten anzustreben.
  • Die Geburt des Regenbogenbabys ist auch eine Art, das Sternkind zu ehren. Dieses gesunde und starke Kind wird uns erlauben, die Liebe, die in uns ist, zu zeigen. Wir wollten sie dem anderen Baby anbieten, doch nun spiegelt sie sich in seinem Geschwisterchen wider.

Wir werden unser Bestes geben für beide. Für das Kind, das wir bei uns haben aber auch für das andere Baby, das uns aus dem Inneren seines Sternes beobachtet und sich in die Mitte unserer Herzen zurückzieht.


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