Wirken Antibiotika gegen Viren und Bakterien?
Viele Eltern bringen ihre Kinder mehrmals im Jahr wegen einer Halsentzündung zum Arzt. In der Regel erwarten sie, dass ein Antibiotikum verschrieben wird, um die Genesung der Kleinen zu beschleunigen. Und siehe da, sie bekommen lediglich ein paar rezeptfreie Medikamente. Es stellt sich also die Frage: Wirken Antibiotika gegen alle Viren und Bakterien?
Was sind Antibiotika?
Antibiotika wurden erstmals in den 40er Jahren verschrieben, um bakterielle Infektionen abzuwehren. Normalerweise töten Antibiotika Bakterien ab oder verhindern deren Fortpflanzung. Auf diese Weise kann unser Immunsystem die Krankheit bekämpfen. Somit sind sie ein unterstützendes Mittel für die Fälle, in denen unser Immunsystem alleine nicht ausreicht.
Alexander Fleming entdeckte Antibiotika im Jahr 1928 zufällig, nachdem er die Wirkung eines Pilzes namens Penicillium notatum gesehen hatte. Fleming arbeitete in einem unordentlichen Labor und als er eine Bakterienkultur wegwerfen wollte, sah er, dass dort ein Pilz wuchs, der alle Bakterien abtötete.
Der Unterschied zwischen Viren und Bakterien
Um zu verstehen, was Antibiotika bewirken und wie wirksam sie gegen Viren sind, müssen wir zunächst wissen, was sie angreifen. Greifen Antibiotika Bakterien oder Viren an?
Bakterien sind prokaryotische Mikroorganismen. Sie werden normalerweise nach ihrer Form klassifiziert: Kokken, Bazillen, knospende und anhängende Bakterien und andere. Einige sind für den Menschen von Vorteil, wie Lactobacillus, andere wiederum nicht, wie Mycobacterium tuberculosis.
Im Gegensatz dazu sind Viren ein Infektionserreger und sie benötigen einen Wirt, um zu überleben. Dies ist der Grund warum sie immun gegen Antibiotika sind. Sowohl Bakterien, als auch Viren sind ansteckend, aber es handelt sich um zwei sehr unterschiedliche Arten von Mikroorganismen. Aufgrund der Struktur von Antibiotika wirken sie gegen Bakterien, aber nicht gegen Viren.
Wirken Antibiotika gegen Viren? Die Antwort lautet nein.
Die meisten Infektionen bei Säuglingen sind viral und werden nicht mit Antibiotika behandelt. In den meisten Fällen können Viren mehr gutartigen Krankheiten Platz machen als Bakterien, wie beispielsweise Grippe, Masern, Bronchitis, Windpocken, sowie die meisten Anginas und Gastroenteritis.
Andererseits können Bakterien gefährlichere Infektionskrankheiten wie Röteln, Lungenentzündung oder Otitis verursachen. Es gibt jedoch eine kleine Gruppe von Krankheiten, die viralen und bakteriellen Ursprung haben können: Angina, Bindehautentzündung und Meningitis.
Um festzustellen, ob eine Infektion viral oder bakteriell ist, führt der Arzt einen Test durch. Wenn er sich nicht sicher ist, kann er eine Kultur anfordern, um die Diagnose zu bestätigen und festzustellen, ob Antibiotika von Nutzen sein können.
Was passiert, wenn du zu viel Antibiotika einnimmst?
KidsHealth weist darauf hin, dass die Einnahme von Antibiotika gegen Viruserkrankungen nutzlos ist. Dies kann auch Resistenzen gegen mögliche bakterielle Erkrankungen erzeugen.
Die regelmäßige Anwendung von Antibiotika kann das genetische Material der Bakterien verändern. Somit entwickeln diese Krankheiten eine Resistenz, die sie Antibiotika gegenüber immun macht. Dies ist allgemein als Bakterienresistenz oder Antibiotikaresistenz bekannt.
Gegenwärtig hat diese Resistenz zugenommen und der medizinische Bereich bezeichnet diese Mikroorganismen als Superbugs. Diese Superbugs erfordern sehr starke Antibiotika, die auch starke Nebenwirkungen aufzeigen. Diese Infektionen werden durch Pneumokokken (Pneumonie), Meningokokken (Meningitis) oder Infektionen durch Antibiotika-Resistenzbakterien in Krankenhäusern verursacht.
Fazit: Wirksamkeit von Antibiotika gegen Viren und Bakterien
Antibiotika wirken nicht gegen Viren. Verwende sie daher nur, um Bakterien und andere pathogene Mikroorganismen zu behandeln. Denn der Missbrauch von Antibiotika kann zu Superbugs führen und auch Bakterien abtöten, die unser Körper benötigt.
Die Weltgesundheitsorganisation hat Resistenzkrankheiten zu einem Notfall für die öffentliche Gesundheit erklärt. Die Weltgesundheitsversammlung 2015 hat einen Aktionsplan erstellt, der Folgendes umfasst:
- Das Bewusstsein und das Verständnis für Antibiotikaresistenzen verbessern.
- Die Überwachung und Forschung stärken.
- Die Häufigkeit von Infektionen reduzieren
- Den Einsatz antimikrobieller Arzneimittel optimieren.
„Manchmal verursacht die Heilung die Krankheit.“
–Balthasar Gracian–
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