Die 6 häufigsten Mundinfektionen bei Kindern

Mundinfektionen bei Kindern können verschiedene Ursachen haben. Wir informieren dich über die häufigsten, damit du weißt, was zu tun ist.
Die 6 häufigsten Mundinfektionen bei Kindern

Letzte Aktualisierung: 27. August 2022

Bakterien, Viren und Pilze können Krankheiten verursachen, die sich in der Mundhöhle manifestieren. Wenn du sie kennst, kannst du ihnen vorbeugen. Außerdem weißt du, was dich erwartet und wie du dein Kind am besten begleitest, wenn sie auftreten. Daher sagen wir dir in diesem Artikel, welches die häufigsten Mundinfektionen bei Kindern sind. Lies einfach weiter, um mehr zu erfahren!

Die 6 häufigsten Mundinfektionen bei Kindern

1. Karies

Karies ist eine der häufigsten Mundinfektionen bei Kindern. Es handelt sich dabei um die Zerstörung der Zahnhartsubstanz durch die Einwirkung von Säuren, die bei der Verstoffwechselung von Zuckern in der Nahrung entstehen.

Das sagt die Weltgesundheitsorganisation (WHO):

“Laut der Global Burden of Disease Study hatten im Jahr 2017 weltweit mehr als 530 Millionen Kinder Karies an den Milchzähnen.

Sie gilt als Infektion, weil einer der notwendigen Faktoren für ihre Entstehung die Ansammlung von Bakterien im Mund ist. Streptococcus mutans ist der wichtigste mikrobielle Erreger in diesem Prozess der Zahnzerstörung.

Wenn eine Karies anfängt, sieht man sie als weiße Flecken auf den Zähnen, die später gelb, braun oder sogar schwarz werden. Wenn das Kind nicht rechtzeitig zahnärztlich versorgt wird, setzt sich der Prozess fort. Die Karies schreitet voran und breitet sich aus, bis der Zahn ganz verloren geht. Dies führt zu Problemen mit der Ästhetik, dem Essen, dem Sprechen und dem richtigen Zusammenbiss des Mundes.

Die gute Nachricht ist, dass sich diese Mundinfektion durch richtige Mundhygiene, die Verwendung von Fluoriden und eine gesunde Ernährung verhindern lässt. Tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und der Verzicht auf Süßigkeiten und Softdrinks sind eine der besten Möglichkeiten, Karies zu verhindern.

Und wenn der Kariesprozess dennoch einsetzt, gibt es zahnärztliche Behandlungen, um dem Problem ein Ende zu setzen und die Mundgesundheit deines Kindes wiederherzustellen. Je früher sie durchgeführt werden, desto einfacher und angenehmer sind sie. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem Kinderzahnarzt unerlässlich.

Mundinfektionen bei Kindern - Mädchen mit einem Bonbon im Mund
Leckereien und Süßigkeiten sind köstlich. Allerdings solltest du sie deinen Kindern nur in Maßen anbieten. Außerdem solltest du nach dem Verzehr auf eine angemessene Mundhygiene achten. Andernfalls könnte sich das Risiko, Karies zu entwickeln, deutlich erhöhen.

2. Gingivitis und Parodontitis

Gingivitis ist eine weitere Krankheit, die durch die Ansammlung von bakteriellem Zahnbelag verursacht wird. Wenn die Keime im Mund beim Zähneputzen nicht richtig beseitigt werden, reizen sie das Zahnfleischgewebe und entzünden es.

Entzündetes Zahnfleisch sieht rot und geschwollen aus, ist schmerzhaft und blutet beim Zähneputzen. Wenn dieses Problem nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es sich zu einer Pyorrhoe oder Parodontitis entwickeln. Letzteres kommt bei Kindern zwar nicht so häufig vor, ist aber dennoch eine Möglichkeit. In diesem Fall wandern Entzündung und Infektion in tiefere Bereiche und greifen schließlich das Stützgewebe der Zähne an.

Tägliche Mundhygiene und professionelle Zahnreinigungen sind die besten Möglichkeiten, um Gingivitis im Mund von Kindern zu verhindern. Richtiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und fluoridhaltiger Zahnpasta sowie der Besuch beim Zahnarzt alle 6 Monate können Zahnfleischprobleme verhindern.

3. Candidiasis oder Soor

Candidiasis, auch bekannt als Soor, ist eine weitere häufige Mundinfektion bei Kindern.

Diese Infektion wird durch den Pilz Candida albicans verursacht, der Teil der normalen Mundflora ist. Unter bestimmten Bedingungen, die den Mikroorganismus begünstigen, nimmt sein Wachstum zu, wodurch das Gleichgewicht des oralen Ökosystems gestört wird und das orale Gewebe infiziert wird.

Übermäßige oder häufige Einnahme von Antibiotika, übertriebene Mundhygiene, bestimmte medizinische Behandlungen oder einige systemische Krankheiten sind Beispiele für Bedingungen, die das Auftreten von Soor begünstigen können.

Soor ist durch das Auftreten kleiner weißer Flecken auf der Zunge, den Lippenwinkeln, den Wangen, dem Gaumen und anderen Bereichen der Mundschleimhaut gekennzeichnet. Sie sehen aus wie geronnene Milch und lassen sich nicht ablösen, wenn man versucht, sie mit Gaze zu entfernen.

Wenn dein Kind derartige Flecken im Mund hat, solltest du mit ihm einen Kinderarzt oder einen Kinderzahnarzt aufsuchen.

4. Oraler Herpes

Herpesvirusinfektionen sind im Kindesalter recht häufig und derselbe Erreger kann zwei verschiedene Prozesse auslösen.

Herpetische Gingivostomatitis

Dies ist das klinische Bild, das durch die erste Infektion mit dem Herpesvirus verursacht wird. Es tritt am häufigsten bei Kleinkindern im Alter von 0 bis 3 Jahren auf.

Das charakteristische Symptom ist die Entzündung und das Bluten des Zahnfleisches sowie das Auftreten von kleinen Blasen und Geschwüren im ganzen Mund. Diese sind sehr schmerzhaft und erschweren die Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr des Kleinkindes. Außerdem können sie von Fieber, übermäßigem Sabbern, Reizbarkeit und Müdigkeit begleitet sein.

Der Prozess dauert in der Regel etwa eine Woche und verschwindet spontan. Der Arzt/die Ärztin kann jedoch Medikamente verschreiben, um die Schmerzen zu lindern und dem Kind zu helfen, weiter zu trinken. Denn Dehydrierung ist eine sehr häufige Komplikation, die man verhindern sollte.

Wie jeder Herpes kann er leicht übertragen werden. Daher ist es am besten, den Kontakt mit anderen Kindern während des Ausbruchs zu vermeiden. Das Waschen der Hände und der Utensilien und Spielzeuge, die Babys in den Mund nehmen, ist wichtig, um eine Übertragung zu Hause zu verhindern.

Du solltest wissen, dass die erste Infektion mit dem Herpesvirus nicht immer dieses Krankheitsbild hervorruft und dass sie bei manchen Kindern völlig unbemerkt bleiben kann.

Mundinfektionen bei Kindern - geröteter Mundraum eines Kindes
Herpetische Stomatitis ist eine unangenehme und sehr symptomatische Erkrankung, die durch den ersten Kontakt des Kindes mit einem Erreger aus der Familie der Herpesviren verursacht wird. Sie befällt die Schleimhäute des Zahnfleisches, des Gaumens und des Rachens und erschwert die Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr.

Wiederkehrende Fieberbläschen

Oraler Herpes verursacht auch kleine, schmerzhafte Läsionen im Mund oder auf der Haut der Lippen in Form von Bläschen. Und wenn sie aufbrechen (weil sie stark jucken), hinterlassen sie gelbliche Krusten, die nach ein paar Tagen abheilen.

Diese Infektion wird durch das Herpes-Simplex-Virus verursacht. Und wenn das Kind einmal infiziert ist, bleibt dieser Erreger für den Rest seines Lebens latent im Körper.

Wenn aus irgendeinem Grund die Abwehrkräfte nachlassen und das Virus eine günstige Situation findet, reaktiviert es sich und verursacht die Symptomatik erneut. Der Verzehr bestimmter Lebensmittel, Sonnenexposition, Erkältungen, Traumata oder Stressmomente sind einige der Faktoren, die dazu beitragen können, dass die Symptome wieder auftreten.

Der ganze Prozess dauert in der Regel zwischen einer Woche und 10 Tagen und erfordert normalerweise keine Behandlung. Um die Heilung zu beschleunigen, kann jedoch ein Virostatikum örtlich auf die Wunden aufgetragen werden.

Orale Herpesausbrüche sind ansteckend, deshalb ist es wichtig, dass du deinen Kindern gründlich die Hände wäschst und sie daran hinderst, die Wunden zu berühren. Denke daran, dass das Virus über kontaminierte Hände auf andere Schleimhäute übertragen werden kann.

5. Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine Infektion, die durch das Coxsackie-Virus A16 oder Enterovirus 71 verursacht wird. Sie befällt nicht nur den Mund, sondern auch die Haut an anderen Stellen des Körpers.

Zu den Symptomen gehören unter anderem Halsschmerzen und Fieber. Darüber hinaus bilden sich an den Wangen und der Zunge, den Handflächen, den Fußsohlen und dem Gesäß  schmerzhafte Blasen .

Obwohl diese Infektion, von der Kleinkinder und Kinder im Schulalter betroffen sind, oft lästig ist, klingt sie in der Regel innerhalb von drei bis sieben Tagen ab.

6. Herpangina

Herpangina ist eine weitere häufige Mundinfektion bei Kindern, die ebenfalls durch ein Virus verursacht wird. Die Ursache ist in der Regel dieselbe wie bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit: das Coxsackie-Virus Typ A und Enteroviren.

Am häufigsten sind der weiche Gaumen, die Mandeln und der Rachen betroffen. In der Regel treten unter anderem Fieber, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden auf.

Diese Infektion äußert sich durch kleine rote Flecken im hinteren Teil des Mundes. Diese verwandeln sich schnell in flüssige Blasen, die dann aufplatzen und zu den schmerzhaften Wunden führen. Letztere sind so lästig, dass sie das Kind dazu bringen, die Nahrungs- und Wasseraufnahme zu verweigern. Die Läsionen verschwinden jedoch innerhalb von 5 bis 10 Tagen von selbst.

Am häufigsten sind Kleinkinder und Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren betroffen, vor allem im Sommer und Herbst.

In dieser Phase ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Kind viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch Schmerzmittel oder Hausmittel können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden.

Mundinfektionen bei Kindern - Kinderhände mit roten Flecken
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist ein häufiger Ausschlag bei Kindern. Das Virus, das sie verursacht, wird durch direkten Kontakt mit Atemwegssekreten in der Luft oder an den Händen übertragen.

Wie man Mundinfektionen bei Kindern vorbeugt

Die häufigsten Ursachen für Mundinfektionen bei Kindern können Viren, Bakterien und Pilze sein. Manchmal lassen sich Krankheitserreger nicht vermeiden. Aber mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko, krank zu werden, verringern.

Die richtige Ernährung und die richtige Mundhygiene sind zwei grundlegende Strategien, um die Ansammlung von bakteriellem Zahnbelag zu verringern. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt oder der Zahnärztin sind ebenfalls wichtig, um Bakterien zu kontrollieren und die Mundgesundheit zu erhalten.

Vermeide es, die Nahrung deines Babys zu probieren, seine Utensilien mit Speichel zu reinigen oder es auf den Mund zu küssen, um die Übertragung von Keimen zu verringern. Die Reinigung der Wohnung und der Produkte, die die Kleinen benutzen, sowie die richtige Handhygiene tragen ebenfalls zur Vorbeugung bei.

Und wenn Infektionen auftreten, ist der Gang zum Kinderarzt oder Zahnarzt der beste Weg, damit dein Kind die angemessene Behandlung erhält.


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