Wütend auf meine Kinder - was kann ich tun?

Es gibt Zeiten der emotionalen Erschöpfung, wo Eltern ihren Kindern gegenüber schnell wütend werden. Wie findet man probate Lösungen, damit man als Familie harmonischer zusammenleben kann? Eine Mutter berichtet in diesem Artikel über ihre Erfahrungen.
Wütend auf meine Kinder - was kann ich tun?
María José Roldán

Geschrieben und geprüft von der Psychopädagogin María José Roldán.

Letzte Aktualisierung: 13. August 2024

Die Kindheit ist ein Prozess, der bei jedem seine Spuren hinterlässt. Niemand bleibt davon verschont. Manchmal neigen wir dazu, die Muster unserer Eltern zu wiederholen, fast ohne es zu merken. Dann verhalten wir uns wie sie und haben vielleicht sogar dieselben Einstellungen, die wir in unserer Jugend so gehasst haben. Eines Tages wurde mir klar, dass ich immer wütend auf meine Kinder war, bis ich endlich lernte, dieses Problem zu lösen.

Ich lernte, wie wichtig es ist, authentisch und ehrlich zu mir selbst zu sein, um Fortschritte zu machen. Ich fand mich damit ab, dass ich vielleicht unbeliebte Verhaltensweisen meiner Eltern wiederholte, aber das war es nicht, was mich wirklich wütend auf meine Kinder machte. Ein innerer Reflexionsprozess war also dringend notwendig. Die Erfahrungen, die ich dabei gemacht habe, möchte ich im folgenden Artikel gerne mit dir teilen.

Warum war ich immer wütend auf meine Kinder?

Ich merkte, dass ich immer wütend auf meine Kinder war und dies nicht aushielt. In meinem Fall war es emotionale Erschöpfung aufgrund verschiedener Faktoren in meinem Leben. Die Kinder hatten nichts damit zu tun, denn ihr Lächeln gab mir Kraft, aber es gab Tage, die waren so grau, dass ich sie gar nicht bemerkte. Es war schwer für mich, zu erkennen, dass das mein Problem war, und dazu brauchte ich erst einmal Zeit zum Nachdenken.

Zuerst dachte ich über meine Wut nach. Wut ist ein natürliches Gefühl, und wir alle haben das Recht, sie zu empfinden. Wir sollten nur lernen, damit umzugehen, damit wir uns und andere nicht verletzen. Meine Kinder sind glücklich, und das ist auch der Grund, warum sie so laut sind. Dass mich der Lärm nervös macht, wenn ich gestresst bin, kann ich allerdings nicht leugnen.

Also habe ich über die wahren Gründe nachgedacht, warum ich immer wütend auf meine Kinder war. Dabei fielen mir die folgenden Aspekte ein, die in meinem Leben eine große Rolle spielten:

  • Erschöpfung
  • Stress oder bestimmte Ängste
  • Zu wenig Schlaf
  • Mein Mangel an Einfühlungsvermögen für meine Kinder
  • Fehlende Selbstbeherrschung
Wütend auf meine Kinder - was kann ich tun?
Der Ärger über die Kinder ist häufig Ausdruck unserer eigenen Probleme. Müdigkeit, Angst und Stress können einige der Ursachen sein.

Tipps zur Lösung des Wutproblems

Irgendwann wurde mir klar, dass ich fast schon chronisch wütend auf meine Kinder war. Das wollte ich weder für mich noch für sie. Also begann ich nach Lösungen zu suchen, wie wir lernen könnten, in harmonischem Miteinander zu leben und jeden Tag zusammen zu lachen. Und obwohl es Tage gab, die schwieriger waren als andere, haben wir es schlussendlich geschafft. Jetzt fühle ich mich selbstbewusster, weniger erschöpft und habe mehr Lust, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Hier sind meine Tipps und ich hoffe, dass sie dir genauso helfen, wie sie mir geholfen haben.

1. Sei ein Vorbild

Bevor du handelst, halte ein paar Sekunden inne und denke darüber nach: Bist du das beste Vorbild für deine Kinder? Willst du, dass dein Kind als Erwachsener genauso handelt? Wenn die Antwort nein ist, dann ändere dein Verhalten. Versuche, das beste Verhalten für alle zu finden. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass es keine perfekten Eltern und auch keine perfekten Kinder gibt! Aber dein Verhalten und deine Einstellung zum Leben und zu deinen Kindern können dazu führen, dass deine Kinder es dir jetzt oder in der Zukunft nachmachen. Wenn du möchtest, dass deine Kinder etwas Bestimmtes machen, musst du es zuerst vorleben.

2. Delegiere Aufgaben an andere

Man sollte sich bewusst machen, dass man nicht alles alleine machen oder schaffen kann. Deshalb ist es wichtig, dass du lernst, Aufgaben an andere zu delegieren. Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht alles schaffen kannst, dann priorisiere die Aufgaben, die dir am wichtigsten erscheinen und bitte jemanden, etwas für dich zu erledigen. Das kann dein Partner, deine Eltern oder eine andere Person deines Vertrauens sein.

3. Nimm dir Zeit für dich

Finde Momente während des Tages, in denen du dich entspannen kannst und in denen du dich verwöhnen kannst. Genieße es, Dinge zu tun, die dich interessieren, und versäume nicht das Treffen mit Freunden oder geliebten Menschen. Finde Aktivitäten, die dich aufmuntern und dir helfen, für eine Weile abzuschalten. Wenn du dir Zeit für dich selbst nimmst und Dinge tust, die dich interessieren, kannst du deinen Kindern neue, positive Energie schenken.

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4. Wende positive Disziplin an

Wenn du merkst, dass du immer wütend auf deine Kinder bist, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass dies sinnlos ist und zudem auch zu Hause für Unruhe sorgt, weil die Kinder dann nicht angemessen behandelt werden. Deshalb kannst du dich bei der Erziehung deiner Kinder für positive Disziplin entscheiden. Auf diese Weise wird das Geschrei und das schlechte Benehmen zu Hause immer seltener und es wird allen Familienmitgliedern helfen, sich gegenseitig besser zu verstehen. Dank dieser Art von Disziplin werden deine Kinder wissen, wer die Autorität hat, aber stets auf der Grundlage von Positivität, Einfühlungsvermögen und Respekt.

5. Wenn du überfordert bist, suche dir Hilfe

Eine gute Technik ist es, tief durchzuatmen, bevor du etwas tust, das zu Spannungen führen könnte. Wenn du jedoch das Gefühl hast, dass du überfordert bist, kannst du eine Fachperson um Hilfe bitten. Sie kann dir helfen, deine Gefühle in den Griff zu bekommen und die schlimmsten Konflikte zu vermeiden. Es schadet nie, dies im Hinterkopf zu behalten, auch wenn es vielleicht nicht nötig ist.

Genieße die Beziehung zu deinen Kindern

Nach einer Weile merkte ich, dass ich mich oft über meine Kinder ärgerte, obwohl sie nichts dafür konnten. Es gab keinen wirklichen Grund dafür. Aber meine Emotionen waren einfach überwältigend. Deshalb hatte ich nicht genug Einfühlungsvermögen für sie, obwohl ich von ihnen verlangte, sich in meine Lage zu versetzen. Das war ein großer Fehler, denn ich bin die Erwachsene, genau wie du es bist.

All das machte mich traurig, und ich war nicht in der Lage, die Zeit mit meinen Kindern so zu genießen, wie sie es verdient hätten. Deshalb habe ich beschlossen, mein Leben zum Wohle aller zu ändern, und ich bin mir sicher, dass du das auch kannst. Nicht jedes Thema lässt sich von heute auf morgen lösen. Wenn du allerdings deinen Blickwinkel änderst und dir die nötige Unterstützung suchst, wirst du sicher deutlich besser in der Lage sein, eine gute Beziehung zu deinen Kindern zu entwickeln und mehr Harmonie in deinem Zuhause zu schaffen. Dabei wünsche ich dir alles erdenklich Gute!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.