Warum habe ich Juckreiz während der Schwangerschaft?
In der Schwangerschaft kommt es zu zahlreichen körperlichen Veränderungen. Nicht nur der Bauch wird dicker, auch die Gefäße erweitern sich, das Blutvolumen steigt und es können Krämpfe oder Krampfadern entstehen. Doch es kann auch zu Juckreiz während der Schwangerschaft kommen.
Wenn du jedoch die Ratschläge deines Arztes befolgst, sollten Hautveränderungen keine großen Schwierigkeiten bereiten.
Hauterkrankungen während der Schwangerschaft
Insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft verändert sich die Pigmentierung der Haut. Aus verschiedenen Gründen kann es auch zu Juckreiz während der Schwangerschaft kommen. Anschließend nennen wir dir die wichtigsten Ursachen.
Schwangerschaftsherpes
Zu Herpes in der Schwangerschaft kommt es meist bei Frauen, die bereits während der Kindheit mit diesem Virus infiziert wurden (rund 70%). Insbesondere sind weiße Frauen davon betroffen.
Zusätzlich zum Juckreiz kommt es auch zur Bildung von Bläschen, meist auf dem Bauch oder in der Nähe des Nabels.
Behandlung von Schwangerschaftsherpes:
Der behandelnde Arzt wird die Diagnose stellen und die Behandlung festlegen. Meist werden Kortikosteroide oder Antihistamine verwendet.
Auch nach der Geburt können die Bläschen noch für einige Wochen bleiben, daher sollte die Behandlung fortgeführt werden.
Polymorphen Exanthems der Schwangerschaft (PEP)
Die Ursachen sind nicht völlig geklärt, doch diese Hautkrankheit könnte auf hormonelle Umstellungen oder einen Virus zurückgeführt werden. Bei Erstlingsmüttern und Mehrfachschwangerschaften ist das Risiko daran zu erkranken höher. Auch Übergewicht spielt dabei eine Rolle.
Bei dieser Hauterkrankung kommt es zu sehr starkem Juckreiz und Hautläsionen. Das PEP tritt meist in den letzten Schwangerschaftswochen auf, wobei sich auf dem Bauch, insbesondere um den Bauchnabel, kleine Knötchen bilden. Diese werden immer größer und können sich auch auf andere Körperteile ausbreiten.
Behandlung:
Die Knötchen verschwinden spätestens nach sechs Wochen von selbst. Da die genauen Ursachen unbekannt sind, können nur die Symptome behandelt werden. Normalerweise verschreibt der Arzt eine Kortikonsalbe oder ein Antihistaminikum.
Follikulitis
Auch hier kommt es zu starkem Juckreiz, der am gesamten Körper auftreten kann. Meist kommt es dazu während des zweiten Trimesters, nach der Geburt verschwinden die Beschwerden wieder. Ursachen dafür sind hormonelle Veränderungen und Akne.
Behandlung:
Eine Kortisonsalbe kann den Juckreiz lindern. Auch Benzoylperoxid-Cremes und UV-B-Therapien werden empfohlen.
Juckausschlag
Die Wahrscheinlichkeit für einen Juckausschlag ist im ersten Trimester der Schwangerschaft am höchsten. Es entstehen tastbare und erhöhte Läsionen, die sich zu Knötchen formen. Üblicherweise entstehen sie an den Armen und Beinen und verursachen intensiven Juckreiz.
Behandlung für Juckausschlag:
Kortikosteroide sind für den Fötus nicht schädlich und sehr effektiv. Auch Antihistamine können verwendet werden, wenn der Juckreiz zu stark wird.
Schwangerschaftscholestase
Insbesondere in der letzten Phase der Schwangerschaft kann es durch diese Krankheit zu sehr intensivem Juckreiz kommen. Dabei kommt es oft zu Hautläsionen, die nicht durch die Schwangerschaftcholestase sondern durch Kratzen verursacht werden.
Behandlung:
Der Arzt kann Präparate mit Ursodesoxycholsäure oder Polidocanol verschreiben. Auch Antihistaminika werden häufig eingesetzt.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Juckreiz während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft musst du dich ganz besonders pflegen. Wichtig sind unter anderem folgende Tipps:
- Gute Körperhygiene
- Ausreichend Wasser
- Feuchtigkeitscremes zur Hautpflege
- Sonnenschutz
- Kühle Kleidung
- Fettarmes Essen
- Stark parfümierte oder alkoholhaltige Produkte vermeiden
Hautveränderungen sind während der Schwangerschaft ganz normal. Durch die Gewichtszunahme wird die Haut strapaziert, was auch zu Dehnungsstreifen führen kann.
Zusätzlich können Hitze und Schweiß zu Hautreizungen und Juckreiz führen. Doch nach der Geburt normalisiert sich alles wieder. Unterstützend kannst du Salben verwenden, um deine Haut zu pflegen.