Fehlerkontrolle nach Montessori

Hier erfährst du mehr über die Fehlerkontrolle nach Montessori. Wir sagen dir, wozu sie dient, wie sie eingesetzt wird und welche Vorteile sie für die Entwicklung deines Kindes hat. Lies einfach weiter!
Fehlerkontrolle nach Montessori
Pedro González Núñez

Geschrieben und geprüft von dem Erzieher Pedro González Núñez.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2022

Maria Montessori war eine der großen Pioniere der modernen Pädagogik und hatte einen enormen Einfluss auf die Pädagogen von heute. Einer ihrer größten Beiträge war das Konzept der Fehlerkontrolle.

Es wird immer gesagt, dass man aus seinen Fehlern lernt und in der Tat ist diese Aussage einer der Grundpfeiler der wissenschaftlichen Methode. Deshalb wollen wir dir in diesem Artikel erklären, was Fehlerkontrolle im Kontext der Montessori-Methode bedeutet und wie du sie zu Hause angemessen umsetzen kannst.

Was ist Fehlerkontrolle?

Fangen wir mit dem Kern der Sache an. Die Fehlerkontrolle ist ein Schlüsselelement der von Maria Montessori begründeten Methodik und betrifft den Erwachsenen, der das Kind begleitet. Das heißt, die Lehrkraft, die Eltern oder die Betreuungsperson, die für das Kind zuständig ist.

Diese Personen sind Leitfiguren für das Kind, sollten aber nur als Begleiter fungieren. Ihre Aufgabe besteht darin, zu beobachten, ohne sich in den Lernprozess des Kindes einzumischen, denn nur so entwickelt sich das Kind richtig.

Die Fehlerkontrolle soll es den Kindern ermöglichen, sich ihrer Fehler selbst bewusst zu werden und sie selbst zu korrigieren, wenn sie diese erkennen.

Daher müssen alle Materialien, die dem Kind angeboten werden, so vorbereitet sein, dass die Kinder ihre Fehler korrigieren können, ohne dass ihr Selbstwertgefühl oder ihre Fähigkeit, sich auf die Tätigkeit zu konzentrieren, beeinträchtigt wird.

Fehlerkontrolle - Kleinkind spielt mit Bauklötzen

Fehler und die Montessori-Methode

Nach der Montessori-Methode muss jedes Kind herausfinden können, ob das, was es tut, richtig ist oder nicht. Und das muss es mit seinen eigenen Mitteln und Fähigkeiten tun, ohne dass der Erwachsene erklärt oder eingreift. Dadurch erhält das Kind eine bewusste Formel für autonomes Lernen.

Um das besser zu verstehen, wollen wir uns ein praktisches Beispiel ansehen. Stelle dir vor, dass ein Kind einen Schlüssel und mehrere Schlösser hat. Instinktiv probiert es eines nach dem anderen aus, bis es das richtige gefunden hat. Die Vorgehensweise ist dem Lösen eines Puzzles sehr ähnlich: Man versucht es so lange, bis man es geschafft hat.

Die Fehlerkontrolle basiert also auf der Prämisse, dass das Kind, wenn es einen Fehler macht, erkennt, dass es nicht erfolgreich war, und die Aktion von sich aus wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Die Vorteile der Fehlerkontrolle

Die Fehlerkontrolle nach der Montessori-Methode bietet mehrere Vorteile:

  • Ermöglicht unabhängiges und selbständiges Lernen für die Kleinen.
  • Fördert die Fähigkeit zur Analyse und Beobachtung.
  • Steigert das Selbstwertgefühl der Kinder: Dies wird dadurch erreicht, dass sie mehr Vertrauen in sich selbst und in ihre Möglichkeiten haben. Es ermöglicht ihnen auch, sich selbst kennenzulernen, ihr Selbstkonzept zu entwickeln und sich ihrer Stärken bewusst zu werden.
  • Schafft eine wichtige Grundlage für logisches Denken: Jede Handlung hat Konsequenzen.
  • Verbessert ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen, eine sehr wichtige Lebenskompetenz.
  • Ermöglicht es ihnen zu entdecken, dass Fehler nichts Negatives sind und zum Alltag gehören.
  • Zeigt, dass Fehler Teil eines Lernprozesses sind.
  • Fördert die Selbsteinschätzung der Kinder, damit sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen und Fehler korrigieren.
Fehlerkontrolle - Kind fällt auf die Nase

Was sollen wir Erwachsenen tun?

Was werden wir Erwachsenen während dieses ganzen Prozesses tun? Unsere Arbeit ist sehr wichtig, denn wir sind diejenigen, die den Kindern das Material und die Aktivitäten zum Erlernen der Fehlerkontrolle zur Verfügung stellen.

Vergiss nicht, dass Erwachsene dazu da sind, die Kinder anzuleiten, ohne sich in die Entwicklung der Kleinen einzumischen. Deshalb ist es nicht gut, wenn du einem Kind, das einen Fehler macht, zu schnell zu Hilfe eilst, denn damit nimmst du ihm die Möglichkeit, etwas für sich selbst zu lernen.


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  • Oswald, P., Schulz-Benesch, G. (1997). Basic Ideas of Montessori’s Educational Theory: Extracts from Maria Montessori’s Writings and Teachings. Santa Bárbara: ABC-CLIO.
  • Asociación Montessori Española. Biografía María Montessori. [Internet] Disponible en: http://asociacionmontessori.net/biografia/

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.